Unauffällig gelangt es in unser Grundwasser. Kaum sichtbar und dennoch mit Folgen für Mensch und Umwelt. Die Rede ist von Mikroplastik. Die kleinsten Kunststoffteilchen sind in vielen Bereichen unseres Alltags zu finden wie in Kosmetikartikeln und unserem Essen, aber auch in unseren Klamotten, insbesondere in Sport- und Multifunktionskleidung. Beim Waschen gelangen lösen sich die Teilchen aus den Fasern und gelangen ungefiltert in die Kläranlagen und zurück in unser Trinkwasser. Eine Augsburger Schülerin setzt genau hier an und konstruiert einen Filter für Mikroplastik.
Eine innovative Erfindung aus Augsburg
Leonie aus Friedberg geht auf das Augsburger Maria-Ward-Gymnasium. Die 15 Jährige spielt in ihrer Kindheit bereits gerne in der Natur. Durch die zunehmenden Umweltprobleme in der heutigen Zeit beginnt sie zu grübeln, welchen Beitrag sie leisten kann. Dabei sticht ihr ein markantes Problem ins Auge: beim Wäsche waschen lösen sich winzige Kunststofffasern aus Textilien und geraten über das Waschwasser in Flüsse und Meere.
Um das zu verhindern experimentiert die Schülerin monatelang im Rahmen von „Jugend forscht“. Auch die eigene Waschküche bei ihr Zuhause steht deswegen des öfteren unter Wasser. Das Ergebnis sind Einsätze für das Ablaufrohr der Waschmaschine. Die Konstruktion filtert die Mikrofasern effektiv. Übrig bleibt ein Faserfilz, der sich im Hausmüll entsorgen lässt.
Für die Idee erhält Leonie den Bundespreis von Jugend-Forscht im Bereich Umwelttechnik. Außerdem ist sie für den Deutschen Engagement-Preis 2019 nominiert.
Mikroplastik: Was ist das?
Als Mikroplastik werden Kunststofffasern unter 5 Millimeter bezeichnet. In der Kosmetikindustrie oder in Haushaltsmitteln dienen die Teilchen unter anderem als Schleifmittel, Filmbildner, Füllstoff und Bindemittel. Das Problem ist, dass die Kunststoffe häufig nicht von der Kläranlagen gefiltert werden können. Viele sind außerdem nicht löslich und lassen sich im Nachgang kaum aus der Umwelt herausfiltern. Die Erfindung der Augsburger Schülerin Leonie greift bereits früh in den Prozess ein und erzielt verblüffende Ergebnisse.