Augsburger Bands des Jahres

Bei unseren Jahresrückblicken darf selbstverständlich auch die Musik nicht fehlen.

Augsburger Bands des Jahres

2020 war ein schweres Jahr für die Kunst- und Kulturbranche. Unglaublich viele unterschiedliche Jobs waren betroffen und erhielten nur wenig Hilfe. In Augsburg konnten wir das leider auch stark mitverfolgen, schließlich haben wir eine enorme Banddichte, viele liebgewonnene Clubs, Kultureinrichtungen und Events. Alle haben sie gekämpft, improvisiert und manche auch resigniert. Ein paar Bands beziehungsweise Musiker:innen möchten wir hier gesondert hervorheben.

John Garner

Für das Trio John Garner hat die Pandemie sehr viel beeinflusst, schließlich haben sie ihr Hobby zum Beruf gemacht und mussten auf eine Menge an geplanten Einnahmen in diesem Jahr verzichten. So sollten eigentlich die Einnahmen der Frühjahrs-Tour das neue Album finanzieren. Nur mithilfe eines Crowdfunding Projekts konnte dieser Verlust wieder ausgeglichen werden. Den Mut haben sie aber durch die unzähligen ausgefallenen Konzerte nicht verloren und ihre EP „Beat“ herausgebracht, um mit ihren Songs Fröhlichkeit in diesem schwierigen Jahr zu verbreiten. Mut haben sie auch gezeigt, als sie mit ihrem Song „Help“ erfolgreich auf das Thema Depression aufmerksam gemacht haben – ein Thema, das gerade in diesem Jahr wichtiger war denn je. Ihr Engagement mit diesem Song brachte ihnen eine Nominierung für den Augsburger Medienpreis 2020 und unseren Respekt ein.

Philomenas Tailor

Ein weiterer Musiker, der zum Vorbild in diesem Jahr wurde, ist Jan Plausteiner a.k.a. Philomenas Tailor. Anfang des Jahres sah es noch so gut aus für das Trio „Philomeas Tailors“: Eine große Tour über Deutschlands Grenzen hinaus stand an, die Zukunft war vielversprechend. Doch dann kam Corona und die Bandmitglieder erkannten, dass sie sehr unterschiedliche Ziele und Wünsche für eben diese Zukunft hatten. Von da an gingen die Bandmitglieder getrennte Wege. Seitdem hat Jan kurzerhand den Bandnamen von Plural zu Singular geändert und verwirklicht seinen musikalischen Traum nun einfach allein als Singer/Songwriter. Trotz der Ungewissheit, die die Pandemie mit sich bringt, macht er unbeirrt weiter und ist damit eine echte Inspiration.

Aera Tiret

Für Aera Tiret sah es etwas anders aus, denn nichtmal Corona konnte das steil nach oben gehende Momentum der Band seit ihrer Gründung im vergangenen Jahr aufhalten. Es folgten weitere Platzierungen in den iTunes Electronic Charts, wobei sie mit der Single „Istanbul“ sogar international – speziell in der Türkei – viel positives Feedback ernten konnten. Im August ging dann ein Traum in Erfüllung: Als Support von Brandt Brauer Frick durften sie auf der Freilichtbühne performen – eine Ehre, die nur wenigen Augsburger Bands bisher zuteil wurde. Und das, bowohl Area Tiret noch gar nicht so lange existieren! Sie sind auf jeden Fall ein Beispiel dafür, was Leidenschaft, Ehrgeiz und Experimentierfreude bewirken können.

Roy Bianco & Die Abbrunzati Boys

Ähnlich erfolgreich ging es für den aktuellen Export-Schlager beziehungsweise Schlager Export Roy Bianco & Die Abbrunzati Boys aus. Aus Roberto wurde Roy und auch sie hatten zwar eine große Tour geplant, die verschoben werden musste, aber 2020 wurde trotzdem zu ihrem Jahr. Das heiß erwartete Debütalbum „Greatest Hits“ wurde endlich veröffentlicht und rettete bestimmt den Sommer einiger eingefleischter Fans. Auch sie durften wie John Garner und Aera Tiret auf der Freilichtbühne auftreten. Und zur Krönung gab es den Augsburger Pop-Preis „Roy“ in der Kategorie „Künstler des Jahres“. Geehrt wurden sie unter anderem für ihren Beitrag dazu, dass sich Jugendliche plötzlich wieder für den Schlager interessieren. Außerdem wurden sie für ihre Seriosität und den Glanz der Band, aber auch die bedingungslose Liebe zu ihren Anhängerinnen und Anhängern gelobt.

KaraUke

Zu guter Letzt möchten wir eine kleine Ausnahme machen, schließlich ist KaraUke eine Veranstaltungsreihe und keine Band per se. Aber wir sehen es einfach so, dass alle Anwesenden zur Band werden und das ist gerade das wundervolle an KaraUke! Das ehrenamtlich geleitete Projekt von Benjamin Rademann, Michael Dannhauer und Jakob Mader existiert seit mittlerweile einem Jahr und entwickelte sich derart schnell zum Erfolgsmodell, dass klar wurde: Bis dato bestand eine große Lücke in der Augsburger Kulturlandschaft für die Ukulele-Community. Eine Lücke, die nun von dem Trio aus Musik-Profis mit extrem viel Leidenschaft und Hingabe gefüllt wird. Auch sie trotzen Corona und feilen fleißig an den unterschiedlichsten Ideen, um die Gemeinsschaft auch weiterhin zusammenzubringen. Dieses Engagement wurde auch mit dem diesjährigen „Roy“ als Programmmacher des Jahres belohnt.

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