Live im Rosenaubiergarten: Philomenas Tailors und Troy of Persia

Jan von „Philomenas Tailors“ und Sedat von „Troy of Persia“ plaudern im Interview über ihre größten Live-Pannen, ihre schönsten Musiker-Momente und Jan erzählt, warum sich die Band getrennt hat. Am 22.08. stehen sie für euch auf der Open-Air-Bühne.

Live im Rosenaubiergarten: Philomenas Tailors und Troy of Persia

Philomenas Tailors“ wird euch allen ein Begriff sein, oder? Letztes Jahr berichtete die Band uns davon, wie ihre Lieder entstehen und wie es zum Bandnamen kam. Auch „Troy of Persia“ kennt ihr bestimmt schon. Wie Philomenas Tailors, haben auch sie schon ein Hallo Augsburg-Wohnzimmerkonzert gegeben, welches am Kö stattgefunden hat.

Wir hatten kürzlich wieder Kontakt zu den beiden Bands und dabei haben wir erfahren, dass sich Philomenas Tailors getrennt haben. Eh, what?

Jan, du hast uns informiert, dass du jetzt solo unterwegs sein wirst. Wie kam es zur Trennung der Band?

Jan: Das war ein längerer Prozess. Wir haben gemerkt, dass wir doch sehr unterschiedliche Ziele und Wünsche für die Zukunft haben. Kurz vor Corona haben wir noch eine Tour als Band durch Europa gestartet. Die mussten wir aber wegen der Pandemie nach nur einem Auftritt in Berlin leider abbrechen. Dann war klar, dass wir erstmal getrennte Wege gehen wollen.

Ich bin noch zwischen Schock und Freude, ich hab es noch nicht so ganz realisiert. -Jan

Die Trennung der Band war wie eine gute Trennung in einer Beziehung. Man streitet sich, verträgt sich wieder, weiß aber trotzdem, es braucht eine Änderung.

Der Auftritt am 22.8. im Rosenaubiergarten ist dein erster als Solo-Künstler?

Jan: Ja, das stimmt und das ist sehr aufregend. Aber ich habe Freunde dabei, die mich auf der Bühne begleiten. Und außerdem ist ja Sedat mit Troy of Persia am Start. Wir spielen sozusagen ein Doppelkonzert.

Wie wird sich das Solo-Projekt Philomenas Tailors von der Band unterscheiden?

Gerade produziere ich meine erste EP als Solo-Künstler. Die wird im Herbst erscheinen. -Jan

Jan: Ich werde mich wieder zurück zu meinen Singer-Songwriter-Wurzeln orientieren und ein bisschen weg vom Folk gehen. Dafür will ich neue Elemente einbauen wie Gitarre und mehr in Richtung Indie und Alternative gehen. Das ist super spannend und macht mir gerade sehr viel Spaß. Den Namen Philomenas Tailors werde ich erstmal behalten.

Sedat, was ist bei dir in letzter Zeit passiert? Wie hast du und dein Bandkollege Girisha die Coronazeit bisher genutzt?

Sedat: Wir haben an unserer zweiten EP gefeilt. Außerdem haben wir ein Livestream-Konzert am Gaskessel gespielt. Das war eine coole Möglichkeit. Aber das Konzert am 22. im Rosenaubiergarten ist das erste vor „real people“.

Wie wichtig ist es euch vor richtigem Publikum zu stehen?

Sedat: Wenn man auf ein Konzert geht, möchte man miteinbezogen werden. Das fällt im Livestream weg. Ich bin gespannt wie es am 22. läuft, aber ich bin sehr zuversichtlich.

Auf Konzerten von Troy of Persia wird zusammen getanzt, geschwitzt und gesungen. Das geht im Livestream nicht. -Sedat

Jan: Um vor Live-Publikum zu spielen, mache ich seit einiger Zeit auch wieder viel Straßenmusik in München aber auch viel in Augsburg. Das ist das Schönste, wenn man sieht, wie Menschen stehen bleiben um dir zuzuhören. Die Interaktion mit den Zuhörern macht den Spaß an der Musik eigentlich erst aus.

Ist bei einem Liveauftritt von euch mal so richtig was schiefgelaufen?

Sedat: Oh, ja auf jeden Fall. Ich erinnere mich an die Sommernächte 2019. Dort hatten wir ein super Publikum, das nicht nur vorbeigelaufen ist, sondern da war und getanzt hat. Und weil das alles so cool war, bin ich einfach in die Menge gesprungen, wir sind alle ausgeflippt und haben wild getanzt und niemand wusste, wo ich bin. Und dann bin ich wieder auf die Bühne, total voller Energie, und hab den Text vergessen. Also musste ich kurzerhand die zweite Strophe improvisieren. Aber das war auch eine coole Erfahrung, das man weiß, okay wenn die zweite Strophe mal entfällt, kann ich improvisieren. Das ist schön zu wissen.

Jan: Das war im rheingold, es war rappelvoll. Wir kommen auf die Bühne und du hörst nur rauschen aus den Boxen. Es war ein Riesenempfang, ich hab noch nie so viele Freunde, Familie und Fans mit so einer Energie vor der Bühne gehabt.

Der Applaus war ewig lang und man muss sagen, zum Glück, weil wir standen einfach nur da und es kam kein Ton. -Jan

Wir sind wieder hinter die Bühne, das Problem wurde behoben und wir sind wieder hoch. Mitten im Konzert fällt die Anlage wieder aus. Und wir dachten nur, egal, wir sind ja Straßenmusiker und Improvisationskünstler. Mit Schlagzeug und den Akustik-Instrumenten einfach nur einen Beat gemacht. Ich hab ein bisschen Freestyle-Rap improvisiert. Und auf einmal haben die Leute mitgeklatscht und gerufen „Bass, Bass wir brauchen Bass!“ und haben sich dadurch ganz nach „Be a Patch“-Art in die Musik eingeklinkt.

Das war einer der schönsten Momente, von den Fans so aufgefangen zu werden. -Jan

Was war die schönste Fan-Rückmeldung auf deine Musik?

Sedat: Gerisha und ich standen mal nach einem Konzert draußen und haben uns unterhalten. Da kommt jemand auf mich zu und meinte: „Hey, vielen Dank, dass du heute mit deiner Band gespielt hast. Das ist genau die Musikrichtung, die ich mir gewünscht hab. Und bitte gebt mir ein Album in die Hand, ich will euch bei allem unterstützen.“ Das war das Schönste, zu hören, dass Menschen sich mit meiner Musik identifizieren können und dann auch noch den Mut haben, mir dieses Feedback zu geben.

Auf was können sich die Fans im Rosenaubiergarten am 22. freuen?

Sedat: Neue Songs, 2 Bands und wir holen unseren Release nach, der wegen Corona nicht stattfinden konnte. Es wird richtig gefeiert. Bis Samstag, Leute!

Noch ist das Konzert nicht ausverkauft. Tickets gibt es unter ourticket.de.

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