Takeaway Essen hat noch nie so geboomt wie zu Zeiten der Corona-Pandemie. Doch auch seit die Maßnahmen gefallen sind, nehmen sich viele Leute ihr Essen mit nach Hause, vor allem wenn man im Restaurant nicht ganz aufgegessen hat. Damit dabei nicht mehr so viel Müll entsteht, gibt es ab diesem Jahr Mehrwegbehälter für Essen.
Take-away verursacht viel Müll
In Deutschland entsteht täglich tonnenweise Verpackungsmüll durch Take-away-Einwegverpackungen. Für wiederverwendbare Kaffee-To-Go-Becher haben sich einige Systeme etabliert. Zur Mitnahme von Speisen werden bereits in geringem Maße Mehrwegverpackungssysteme oder Mehrwegverpackungen mit Pfand angeboten. Viel genutzt werden diese aber nicht. Meistens bekommt man doch eine Einwegverpackung mit, wenn man sich beispielsweise seine Reste einpacken lässt. Damit soll jetzt Schluss sein.
Ab Januar 2023: Mehrwegpflicht für Caterer, Lieferdienste und Restaurants
Ab 2023 werden Caterer, Lieferdienste und Restaurants verpflichtet, auch Mehrwegbehälter als Alternative zu Einwegbehältern für Essen sowie Getränke zum Mitnehmen und Bestellen anzubieten. Eine Ausnahme soll es für kleine Betriebe geben – etwa Imbissbuden – mit maximal fünf Beschäftigten und maximal 80 Quadratmetern Verkaufsfläche. Sie sollen ihrer Kundschaft Speisen und Getränke auch in mitgebrachte Behälter abfüllen können. Auf diese Möglichkeit sollen sie ihre Kundschaft deutlich hinweisen. Denn oft liegt das Problem gar nicht in den Möglichkeiten, sondern darin, dass die meisten nicht wissen, wer Mehrwegsysteme anbietet und wer nicht.
Diese Möglichkeiten gab es bisher schon in Augsburg
Einige Augsburger Gastronom:innen haben bereits seit längerem Mehrwegsysteme für Take-away Essen.
Rebowl
Bestimmt kennt ihr die Mehrweg-Becher von Recup, die ihr deutschlandweit in Cafés oder Bäckereien nutzen könnt. Für den Recup zahlt ihr je nach Größe ein bis zwei Euro Pfand, könnt aus ihm euren Coffee-To-Go schlürfen und ihn danach überall dort abgeben, wo Recups ausgegeben werden. Die Becher gibt es in Augsburg seit 2018 und sind mittlerweile weit verbreitet. Mittlerweile hat der Recup einen Buddy: Die „Rebowl“ - eine Schale aus BPA-freiem Polypropylen mit tropfsicherem Deckel. So soll auch das Essen-to-go ohne Wegwerf-Verpackung auskommen. Als Kunde oder Kundin könnt ihr die Rebowl für fünf Euro Pfand nutzen und überall, wo es die Bowls auch gibt, wieder abgeben. Die Rebowl wird bereits vom Kolpings Café & Bistro „2er“ genutzt. Recups gibt es in Augsburg fast überall: In Bäckereien, in Cafés und auch im McDonalds. Einfach mal drauf achten.
Vytal – ohne Pfand, mit App
Das System von „Vytal“ funktioniert etwas anders: Hier kommt eine App ins Spiel. Wenn ihr euer Essen in einer Vytal-Box haben möchtet, müsst ihr euch zunächst eine App herunterladen. Hier wird gespeichert, dass ihr eine Box erhalten habt, indem das Restaurant oder Café, bei dem ihr euer Essen holt, einen QR-Code scannt, der auf der Box angebracht ist. Der große Vorteil: Ihr zahlt keinen Cent für die Box. Erst wenn ihr es innerhalb einer zweiwöchigen Frist nicht schafft, die Box an einen Vytal-Partner zurückzubringen, müsst ihr zehn Euro zahlen. Vytal-Boxen gibt es bereits im Nude Food und bei den Lokalhelden.