Aufgrund der Bauarbeiten am Moritzplatz musste der ursprünglich für dieses Jahr geplante Testlauf einer „autofreien Maxtraße“ verschoben werden. Doch das von der Stadtpolitik lang diskutierte Thema soll nun im kommenden Mai umgesetzt werden. Im Anschluss an den einjährigen Verkehrsversuch wird das Experiment bewertet und abschließend entschieden, ob dieser Bereich der Augsburger Innenstadt weiterhin autofrei bleiben soll.
Hintergrund der Sperrungen
Im Rahmen des Versuchs wird die nördliche Maximilianstraße ebenso wie das Apothekergässchen und die Winter- sowie Dominikanergasse zur Fußgängerzone. Das Sperren der einmündenden Straßen hat dabei den Hintergrund, dass diese zu schmal zum Wenden sind. Dadurch will die Stadt die Aufenthaltsqualität verbessern und die Maxstraße zu der „Prachtmeile“ machen, die sie eigentlich ist. Für die Umgestaltung werden dabei 50 Parkplätze in der Maximilianstraße sowie neun weitere in den angrenzenden Gässchen aufgelöst. Kund:innen werden künftig zwar nicht mehr direkt zu den Geschäften vorfahren können, doch es wird durch die Verkehrsberuhigung mit einer erhöhten Passantenfrequenz gerechnet, die den lokalen Handel unterstützt. Der Merkur- sowie der Herkulesbrunnen, beide Teil des UNESCO-Weltkulturerbes, sollen dabei zusätzlich als Lockmittel für Tourist:innen dienen.
Die neuen Regeln
Die Zone wird für Fahrräder auch in Zukunft weiterhin befahrbar bleiben, ebenso für Busse und Straßenbahnen sowie für Taxis. Ausnahmegenehmigungen mit dem Auto können beispielsweise für Anwohner:innen mit Stellplatz erteilt werden. Auch für Gäste des Hotel Maximilian’s wird es zum Be- und Entladen ihres Pkws eine Sonderregelung geben. Dabei sollen diese vor das Portal des Hauses fahren dürfen. Ebenso ist in der gesamten Zone morgens der Lieferverkehr möglich. Für alle Verkehrsteilnehmer:innen gilt allerdings Schrittgeschwindigkeit.
Die Prachtmeile in Zukunft
Mit der Einführung der autofreien Maxstraße wird nun ein im Wahlkampf versprochenes und gefordertes Projekt umgesetzt. Die Regierungsfraktionen CSU und Grüne sehen die Maßnahme dabei positiv. „Wir können uns sehr gut vorstellen, dass es vielen Augsburger:inenn mit der Beruhigung der Maxstraße ähnlich gehen wird und sie diese repräsentative Straße ganz anders erleben, nutzen und würdigen können, wenn sie für den Durchgangsverkehr gesperrt ist“, so Leo Dietz, Fraktionsvorsitzender der CSU. Geplant seien neben dem Rückbau von Parkplätzen außerdem die Ausweisung konsumfreier Sitzzonen, Begrünungsinseln sowie andere Maßnahmen, die zur Steigerung der Aufenthaltsqualität beitragen könnten. Dennoch müsse man schauen, welche Auswirkungen diese Maßnahmen auf den Verkehr, die Anwohner:innen und auch die Gewehrbetreibenden hätten. Insbesondere letztere sollten durch den Versuch keine Nachteile erfahren müssen, so Dietz.