Egal ob in der Schule, in der Uni, während der Aus- oder Weiterbildung – Lernen muss man immer wieder mal, denn man kann im Leben nie genug gelernt haben. Einige Leute tun sich dabei leicht, für andere ist es ein schwieriges Unterfangen. Schon alleine damit anzufangen ist eine scheinbar unüberwindbare Hürde. Aber auch jetzt, während die Schulen und Universitäten geschlossen haben, ist es wichtig, die freie Zeit zum Lernen zu nutzen. Wir zeigen euch, wie ihr euren inneren Schweinehund überwinden könnt.
Warum fehlt die Motivation?
Kinder sind stets motiviert zu lernen. Sie streben nach neuem Wissen, um die Welt besser zu verstehen. Doch mit zunehmendem Alter sinkt die Lernmotivation, haben US-Forscher herausgefunden. Der Grund ist der zunehmende Leistungsdruck. Man lernt nicht mehr, um mehr zu wissen, sondern um gute Noten zu erhalten. Das heißt, dass nach einer Belohnung gestrebt wird. Doch diese Belohnung erhält man nicht automatisch, denn manchmal kommt es nicht darauf an, wie viel gelernt wurde, sondern eher darauf, ob der Stoff verstanden wurde. Bei schlechten Noten schwindet die Lust am Lernen, weil das Gefühl aufkommt, dass alles vergebens war.
Zudem rücken im Alter Hobbys, Freundschaften und Beziehungen in den Vordergrund. Spätestens in der Pubertät wird das Lernen als nervig betrachtet. Manche würden sogar sagen, es ist Zeitverschwendung. Es kommen Gedanken wie „Für was lerne ich eigentlich?“ und „Was soll das bringen?“. Dabei spielen auch die Vorstellungen der eigenen Zukunft eine Rolle. Diejenigen, die nicht wissen, was sie später beruflich machen sollen, haben weniger Motivation. Außerdem verändert sich während der Pubertät das Gehirn: Neue Synapsen-Verbindungen entstehen, die nicht gleichmäßig verteilt sind. Das beeinträchtigt den Lernvorgang erheblich.
Doch auch unabhängig von der Pubertät können Lernblockaden entstehen. Dies kann unterschiedliche Gründe haben. Zum einen kann es sein, dass einem das Fach oder der Kurs nicht liegt. Wenn eine generelle Abneigung gegen das Themengebiet vorliegt, ist es schwieriger, sich beim Lernen zu konzentrieren und das Gelernte in sich aufzunehmen. Zum anderen gibt es die Prüfungsangst, sprich, die Angst zu versagen. Bestimmt haben viele von euch schon einmal viel für eine anstehende Prüfung gelernt, aber es war nicht genug für eine gute Note. Ziemlich nervenaufreibend, vor allem wenn viel Zeit investiert wurde. Es entsteht eine Abneigung gegen das Lernen selbst.
8 Tipps für effizientes Lernen
Selbstzweifel aus dem Weg räumen
„Ich schaffe das sowieso nicht“ oder „Das werde ich nie verstehen“ sind die typischen Sprüche beim Lernen, wenn du von Selbstzweifeln geplagt bist. Du vertraust deinen eigenen Fähigkeiten nicht und denkst, du wärst der Sache nicht gewachsen. Doch das ist Schwachsinn. Der erste Schritt in Richtung Erfolg ist, an sich selbst zu glauben. Klingt kitschig, ist aber so. Erst, wenn du fest daran glaubst, dass du es schaffen kannst, gelingt dir das Lernen.
Geeignete Lernmethode
Jeder Mensch lernt anders. Während die einen durch das Zuhören lernen, nehmen andere den Stoff besser visuell wahr. Dann gibt es noch den kommunikativen Lerntyp, der den Stoff am besten durch Erklärungen, Fragen und Diskussionen erlernen kann und den haptischen Lerntyp, der am besten alles in der Praxis erlernt. Wenn du deinen Lerntyp nicht weißt, gilt es erstmal, das herauszufinden. Im Internet gibt es kostenlose Tests, die dir weiterhelfen.
Zeitplan erstellen
Dir fehlt die Motivation anzufangen und du verlierst den Überblick? Dann erstelle einen Zeitplan. Schreib auf, wann du was erledigen willst und zwar so, dass du nicht in Stress kommst, aber trotzdem genug Freizeit hast. Schreibe dir auf, was du minimal oder maximal erreichen willst und halte dich daran. Wenn du erst einmal aufgeschrieben hast, was du vorhast, fällt es dir auch leichter. Dabei ist es egal ob du auf Blatt Papier, auf dem PC oder Handy schreibst.
Regelmäßige Pausen
Wenn du dich dazu aufgerafft hast zu lernen, solltest du auf jeden Fall Pausen machen. Es bleibt dir überlassen, wie oft und wie lange. Entweder du richtest dich nach der Zeit, also zum Beispiel jede Stunde fünf bis zehn Minuten Pause, oder nach dem, was du bisher geschafft hast. Stehe auf, strecke dich durch, hole dir etwas zum Trinken und eventuell auch etwas zum Essen. Wenn du aber danach wieder weiterlernen willst, solltest du dich nicht zu lange ausruhen.
Kleine Erfolge belohnen
Du kannst schon die Hälfte des Stoffes? Gut so! Gönn dir ein Stück Schokolade oder andere Nervennahrung. Nach dem kleinen Erfolg kannst du auch mal getrost zum Smartphone greifen und durch dein Social Media-Profil scrollen. Wenn du dich nach jedem Abschnitt selber belohnst, fühlst du dich automatisch motivierter weiterzumachen. Genauso kannst du dir selber vorschreiben: „Solange ich nicht … geschafft habe, solange darf ich nicht mein Handy benutzen.“
Ablenkungen vermeiden
Apropos Smartphone: Dieses Gerät ist der absolute Motivationskiller, denn es gibt immer Interessantes zu begutachten. Es lenkt dich ab und das bringt dich beim Lernen nicht weiter. Schalte auf jeden Fall den Ton ab und leg es weg, am besten so weit, dass es gar nicht mehr in deinem Blickfeld ist. Wenn du es nicht siehst, denkst du auch nicht andauernd daran. Außerdem könnten die Push-Benachrichtigungen dich sonst aus dem Flow bringen.
Ziel vor den Augen halten
Du willst eine besonders gute Note? Oder willst du einfach deinen Abschluss schaffen, damit du deinen Traumjob bekommst? Das sind Ziele, die du dir vor Augen halten musst. Es geht hier um mehr als nur eine Prüfung. Es geht um deine Zukunft. Ziemlich beängstigend, aber es hilft, dir das im Hinterkopf zu behalten. Setz dich damit aber nicht zu sehr unter Druck, denn das beeinträchtigt deine Konzentration. Glaube daran, dass du es schaffen kannst.
Alte Prüfungen anschauen
Universitäten und Hochschulen bieten oftmals Klausuren aus den letzten Jahren oder Musterklausuren an, die den Studenten frei zur Verfügung stehen. Sie können dabei helfen, sich optimal vorzubereiten. So weißt du, was auf dich zukommt. Außerdem kannst du solche Klausuren auch als Selbsttest benutzen, um dein Wissen zu prüfen. Meist gibt es dazu auch Musterantworten, mit denen du deine Antworten im Nachhinein abgleichen kannst.