Noch prägen die beiden Kühltürme das Bild der Region, doch schon morgen sollen sie kontrolliert zum Einsturz gebracht werden. Laut Heidenheimer Zeitung sind es 56.000 Tonnen Stahlbeton, die innerhalb weniger Sekunden zusammenfallen. Dabei werden zahlreiche Schaulustige erwartet, die diesem historischen Moment beiwohnen möchten.
Jahrzehnte der Energieversorgung
Das Kernkraftwerk Gundremmingen blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Der Bauantrag wurde 1962 gestellt, 1967 ging Block A in Betrieb. In den 1980er-Jahren folgten zwei weitere, deutlich leistungsstärkere Blöcke, die das Kraftwerk zu einem der wichtigsten Stromlieferanten für Bayern und ganz Deutschland machten. Ein schwerer Störfall in den 1970er-Jahren führte jedoch zur endgültigen Stilllegung von Block A. Mit dem politischen Entschluss zum Atomausstieg endete schließlich auch der Betrieb der Blöcke B und C – zunächst 2017, dann 2021.
Sperrzonen für Sicherheit
Die Sprengung der Kühltürme ist für den 25. Oktober um 12 Uhr angesetzt und wird als großes Ereignis erwartet. Um die Sicherheit zu gewährleisten, wurden weiträumige Sperrzonen rund um das Kraftwerk eingerichtet, die bereits am Vorabend in Kraft treten. Weiter entfernte Bereiche bieten jedoch gute Sicht auf das Geschehen. Zusätzlich wird die Sprengung auch im Livestream übertragen.
Ein dreistufiger Ablauf
Der SWR berichtet, dass die Sprengung in drei zeitlich eng aufeinander abgestimmten Phasen erfolgt. Zunächst dient ein Knall dazu, Tiere aufzuschrecken und aus dem Gebiet zu vertreiben. Anschließend fällt der erste Turm, kurz darauf folgt der zweite. Damit findet ein jahrzehntelang prägendes Bauwerk ein abruptes Ende und wird buchstäblich zum Schutt der Vergangenheit.
Anfahrt und Zeitplan
Wer das Ereignis vor Ort erleben möchte, sollte etwas Zeit einplanen. Mit dem Auto erreicht man Gundremmingen in etwa 45 Minuten, mit dem Zug dauert es knapp über eine Stunde. Es empfiehlt sich, schon vor Beginn anzureisen, um einen guten Blick auf die Türme zu bekommen. So könnt ihr euch vielleicht auch noch kurz im Ort umsehen oder einen Kaffee trinken, bevor schließlich um 12 Uhr die Sprengung beginnt.