Die Karolinenstraße gilt als wichtiger Teil der sogenannten Kaisermeile, die vom Dom über den Rathausplatz und die Maximilianstraße bis St. Ulrich führt. Das Verbindungsstück zwischen der Kreuzung Karlstraße/Leonhardsberg und dem Rathaus sorgte in den vergangenen Jahren häufig für negative Schlagzeilen. So zogen nach und nach viele ansässige Geschäfte woanders hin oder schlossen für immer. Wo früher jahrelang Bücher Pustet, Rübsamen oder das Eiscafé Cortina waren, herrscht mittlerweile Leerstand. Umso größer war die Hoffnung, dass die seit Langem fällige Sanierung der Karolinenstraße den wirtschaftlichen Abwärtstrend stoppen und der Straße neues Leben einhauchen kann.
Straße früher als geplant fertig
Im Jahr 2021 beschloss der Stadtrat die Neugestaltung der Karolinenstraße, mit der vor etwas mehr als einem Jahr begonnen wurde. Nun ist die Baustelle, die im Herbst abgeschlossen werden sollte, bereits fertig.
Der Straßenraum wurde deutlich reduziert, wodurch mehr Platz für Fußgänger:innen und Außengastronomie entstand. Auch die neu verlegten Pflastersteine und Granitplatten auf der Straße und den Gehwegen sollen zu einem Boulevard-Flair beitragen. Für mehr Grün sorgen mittelgroße Bäume in Pflanzenkübeln. Ebenso entstanden 30 neue Fahrradständer sowie Sitzgelegenheiten und Abfallbehälter. In näherer Zukunft wird zudem ein Leitsystem für sehbehinderte Personen eingerichtet.
„Weiterer Baustein der Innenstadtentwicklung“
Baureferent Steffen Kercher zeigt sich mit dem Ergebnis mehr als zufrieden: „Die ‚Kaisermeile‘ verbindet vom Dom im Norden bis zum Roten Tor im Süden wichtige Augsburger Sehenswürdigkeiten miteinander. Mit der Neugestaltung der Karolinenstraße haben wir Aufenthaltsqualität geschaffen und diesen Abschnitt der bedeutenden innerstädtischen Nord-Süd-Achse in Augsburg ein großes Stück attraktiver gemacht. Dass wir dieses Projekt noch dazu früher als geplant fertigstellen können, freut mich ganz besonders.“
Wirtschaftsreferent Dr. Wolfgang Hübschle spricht von einem „weiteren Baustein der Innenstadtentwicklung“ und hofft auf positive Effekte durch die Sanierung: „Durch die städtebauliche Aufwertung der Straße in Verbindung mit mehreren laufenden privaten Bauprojekten, wie etwa das ehemalige Bader-Haus und der Wiederaufbau des abgebrannten Bürgerhauses gegenüber, erwarten wir nicht nur eine Stärkung des bestehenden Geschäftsbesatzes, sondern auch wichtige Impulse für zukünftige attraktive Ansiedlungen“, so Hübschle.
Weiterhin ein „verkehrsberuhigter Geschäftsbereich“
Auch nach ihrem Umbau gilt die Karolinenstraße als „verkehrsberuhigter Geschäftsbereich“. Fahrzeuge aller Art dürfen nur mit Tempo 20 fahren. Daher gibt es auch keinen eigenen Schutzstreifen für den Radverkehr. „In verkehrsberuhigten Geschäftsbereichen ist Tempo 20 die Obergrenze. Für alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer ist deshalb ein gemeinsames Fahren im Mischverkehr möglich. Dieses Prinzip funktioniert in der Maximilianstraße schon seit Jahren sehr gut“, erklärt Baureferent Steffen Kercher.