Gerade ist der Kanuslalom Weltcup in Augsburg vorbei und schon am kommenden Wochenende geht es weiter: Bei dem Wildwassersprint treten erneut internationale Athlet:innen gegeneinander an und paddeln die künstlich angelegte Strecke in atemberaubenden Geschwindigkeiten herunter. Ursprünglich hatte der Internationale Kanu Verband (ICF) die Weltmeisterschaft in China geplant, doch diese sagten aus verschiedenen Gründen kurzfristig ab. Kanu Schwaben übernahm die Organisation und obwohl der Vorlauf eines solchen Events normalerweise vier Jahre beträgt, schafften die Veranstalter es diesmal innerhalb von neun Monaten.
Vorstellung der Disziplin – Keine Zeit zu verlieren
Der Wildwassersprint ist die schnellste Disziplin im Kanu-Wettkampfsport. Bei einem Rennen sind keine Tore zu befahren, stattdessen soll die Strecke von Start bis Ziel in möglichst kurzer Zeit zurückgelegt werden. Dafür müssen die Athlet:innen während der Fahrt das Wasser genau studieren und auf die kleinsten Varietäten eingehen – denn jede Sekunde zählt! Minimale Zeitunterschiede entscheiden hier über Gold, Silber und Bronze.
Die 150 Sportler:innen aus 20 Nationen trainieren bereits täglich auf dem Eiskanal, denn dieser ist bekannt für die Unberechenbarkeit seines Wasserlaufes und dadurch nicht leicht zu befahren. Selbst die heimischen Kanut:innen sehen sich auf der Augsburger Strecke durch die wechselnden Bedingungen immer wieder neuen Herausforderungen gegenüber. Die Boote der Wildwasser Rennsportler:innen unterscheiden sich von denen der Kanu Slalomsportler:innen durch ihre Form und Länge. Durch die Abwandlungen sind diese zwar deutlich schneller, verlieren gleichzeitig allerdings an Wendigkeit. Es braucht viel Geschick, ausreichend Training und eine blitzschnelle Reaktion, um die dadurch entstehenden Herausforderungen meistern zu können.
Allein oder im Team
Beim Kanusport werden zwei Bootsklassen unterschieden: Im Kajak sitzt der oder die Fahrer:in in einem geschlossenen Boot und hat ein Doppelpaddel in der Hand. Ein Canadier wird unterdessen kniend mit einem Stechpaddel betrieben. Beim Wildwassersprint gehen die Athlet:innen in verschiedenen Disziplinen an den Start. Dabei wird sowohl bei den Damen als auch den Herren zwischen den Kategorien Kajak-Einer, Canadier-Einer sowie Canadier-Zweier unterschieden. Neben diesen Einzelwettbewerben erfolgen außerdem Mannschaftsrennen, bei denen drei Boote auf der Strecke gegeneinander antreten.
Die Kandidat:innen aus Augsburg
Für Kanu Schwaben sind die folgenden Sportler:innen in vier Disziplinen für den Wildwassersprint nominiert:
Der mehrfache Welt- und Europameister Normen Weber (Jahrgang 1985) aus Berlin tritt im Canadier-Einer an. Daneben ist er außerdem ein erfolgreicher Stand-Up-Paddler.
Sabine Füsser (Jahrgang 1974) ist von Beruf Chemisch-Technische Assistentin. Sie gewann schon mehrfach die Welt- und Europameisterschaften sowie 26-mal die Goldene Medaille in den Deutschen Meisterschaften.
Das Motto von Sabrina Barm (Jahrgang 1987) lautet „Vollgas“. Die Entwicklungsingenieurin in der Faserverbundtechnologie gewann bereits mehrfach die Deutschen Meisterschaften im Canadier-Zweier, doch bei dem Wildwasserrennen am kommenden Wochenende wird sie im Canadier-Einer um den ersten Platz kämpfen.
Tim Heilinger (Jahrgang 1989) und Normen Weber (Jahrgang 1985) werden gemeinsam im Canadier-Zweier an den Start gehen. Beide sind vielfach ausgezeichnete Athleten, die schon bei zahlreichen Wettkämpfen auf dem Siegerpodest standen.
Ein buntes Rahmenprogramm
Trotz des kurzen Vorlaufs bei der Planung, haben die Veranstalter bei dem Wildwasserrennen ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm organisieren können. Bereits am Freitag startet das Event um 16.30 Uhr mit einer Eröffnungsfeier, bei welchem die Sportler:innen der verschiedenen Nationen über das Olympiagelände einziehen. Danach folgen Reden des ICF-Präsidenten Thomas Konietzko sowie des DKV Präsidenten Jens Perlwitz. Als Vertreter der Stadt Augsburg wird dritter Bürgermeister Bernd Kränzle ein paar Worte verlieren. Für die Kleinen wird es außerdem ein Kinderland sowie eine Bastelecke geben, in der T-Shirts bemalt werden können. Durch die zahlreichen Stände mit Speisen und Getränke ist auch für das leibliche Wohl gesorgt.
Zeitplan der Wildwassersprint Weltmeisterschaft:
Freitag, den 9. Juni
16.30 Uhr: Eröffnungsfeier
Samstag, den 10. Juni
10 Uhr: Heat 1
12 Uhr: Heat 2
14 Uhr: Heats Zweierkanadier
17 Uhr: Side-Event „Long Boat Race”
Sonntag, den 11. Juni
10 Uhr: Finale Einzel
14 Uhr: Finale Teams
16 Uhr: Siegerehrungen
Interesse geweckt?
Die Tickets könnt ihr an den Veranstaltungstagen vor Ort kaufen. Eine reguläre Tageskarte kostet 10 Euro, während der ermäßigte Preis bei 5 Euro liegt. Für Kinder unter 14 Jahren ist der Eintritt frei.