Kasi auf dem Modular 2025: „Hoffentlich noch viele weitere Shows so wie heute.“ | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Kasi und Antonius sind ein eingespieltes Duo in der deutschen Indie-Szene. Dieses Jahr bringen sie die Modular-Besucher:innen zum Singen und Tanzen. In einem Interview erzählt Kasi ein wenig über sich selbst und ihre Musik.

Kasi auf dem Modular 2025: „Hoffentlich noch viele weitere Shows so wie heute.“

Die Sonne erleuchtet an diesem wechselhaften Freitag den Himmel endlich mal, die Menge springt und Euphorie, Gelassenheit und gute Vibes verbreiten sich wie ein Lauffeuer, während Kasi und Antonius auf der Bühne springen und ihre Texte singen. 2022 veröffentlichten die beiden ihren ersten Song „Boys Don’t Cry“. Mittlerweile bespielen sie nicht nur Festivals, sondern auch eigene Headlinertouren. Wir durften die zwei nach der Show noch persönlich kennenlernen, wobei Kasi uns ein paar Einblicke hinter die Kulissen gab. Was sich seit ihrer Bekanntheit verändert hat, welche Gedanken hinter den Songwriting Prozessen stecken und was sie mit Augsburg verbinden.

Hallo Augsburg: Auf Social Media heißt du „keinerkenntkasi“. Stimmt das aber noch so? Ich meine, du bist heute hier einer der Main Acts auf dem Modular Festival gewesen.

Kasi: Ja, das stimmt. Ich weiß nicht, ob er noch so angebracht ist, aber ich find ihn witzig, gerade weil er nicht mehr so stimmt.

Hallo Augsburg: Was hat sich denn verändert, seitdem du bekannter geworden bist?

Kasi: Die Lebensumstände haben sich sehr verändert, aber sonst chill ich immer noch mit denselben Leuten. Davor habe ich studiert. Jetzt bin ich im ICE oder mit dem Auto von A nach B jeden Tag unterwegs. Oder wenn ich auf der Straße lauf und merke ich werde angeschaut, solche Sachen. Also, es hat sich schon einiges verändert, aber ich versuche dagegen zu halten.

Hallo Augsburg: Was war so ein Moment, wo du dir dachtest „Crazy, jetzt erreiche ich tatsächlich etwas mit meiner Musik. Die Leute erkennen das wirklich an“?

Kasi: Gute Frage. Die Frage bekomme ich auch oft von Freunden manchmal. Es gab nie so den einen Moment. Es war eher ein schleichender Prozess, so peu à peu. Ich meine wir sind ja keine A-Level Celebrities in Deutschland. Also eigentlich ist es noch voll entspannt. Aber das erste Mal war etwa eine Woche, nachdem wir unseren ersten etwas größeren Song „vielleicht in einem jahr“ rausgebracht haben. Da wurde ich im Rewe darauf angesprochen und seitdem wurde das immer mehr eigentlich.

Hallo Augsburg: Hättet ihr damals, als ihr euren ersten Song rausgebracht habt, gedacht, dass ihr mal so groß werdet?

Kasi: Ne gar nicht. Als wir den released haben, haben wir uns gefragt, ob er vielleicht irgendwann eine Millionen Streams erreicht. Das war unser größter Traum. Aber ne, auf gar keinen Fall.

Hallo Augsburg: Wie sieht so ein Songwriting Prozess bei euch aus? Habt ihr da einen festen Ablauf oder ist das mehr nach Flow und Vibe?

Kasi: Das ist sehr aus dem Bauch heraus. Es passiert einfach, da stecken nicht große Gedanken dahinter. Wir schreiben den Text eigentlich immer am selben Tag, also da wird nicht viel vorbereitet.

Hallo Augsburg: Euer Mixtape „harddrive2024” besteht ja aus scheinbar unfertigen Demos. Wieso habt ihr euch dazu entschieden diese Versionen rauszubringen, statt „fertige“ Songs.

Kasi: Meistens, wenn wir einen Song machen, steht er nach einem Tag. Also bisschen wird was verändert, aber die haben ja eh so einen Democharakter. Wir fanden den Gedanken einfach cool, etwas nicht Perfektes rauszubringen. Wir hatten noch voll viele Songs rumliegen, wo wir uns dachten, die sind zu geil, um sie nicht rauszubringen, hatten aber auch nicht so einen richtigen Plan, was wir genau damit machen. Dann haben wir unsere erste richtige EP mit Vinyl so genannt.

Hallo Augsburg: Gab es einen Song, an dem ihr länger gefeilt habt, bis ihr euch dachtet: „Jetzt ist er fertig.“?

Kasi: Bei „meinen die uns“ haben wir viele Versionen gemacht. Aber sonst bei unseren eigenen Songs… Ne eigentlich nicht, wir sind da relativ chillig.

Hallo Augsburg: Auf der Bühne hast du ja immer nur ein Mikro in der Hand. Kannst du irgendein Instrument spielen?

Kasi: Ne. Ich hab so zwei/drei Jahre Klavierunterricht gehabt, aber ich war nie gut. Ich kann vielleicht noch so zwei Songs wie „River Flows in You“, „Für Elise“ aus dem Gedächtnis spielen. Aber auch nur so die Basics, also keine krassen Skills. „Ein Teil“ von Cro konnte ich mal spielen. Solche Sachen.

Hallo Augsburg: Das Modular war ja Festivalauftakt für dich dieses Jahr. Was erhoffst du dir vom Sommer?

Kasi: Hoffentlich noch viele weitere Shows so wie heute. Das war schon echt cool. Hat mega Bock gemacht. Wir haben jetzt glaube ich noch 17 Festivals. Ich freu mich auf den Sommer. Wird wild!

Hallo Augsburg: Was ist dein Lieblingssong zum Performen?

Kasi: „meinen die uns“ würde ich sagen. Der hat so ne geile Energy und ist nicht zu hoch, nicht zu niedrig. Den kann man entspannt singen oder schreien. Heute war das auch totaler Zufall, dass Zartmann und Aaron direkt nach uns spielen. Wir haben das ja in unserem Set schon gemeinsam gesungen, aber wir kommen bei denen auch nochmal auf die Bühne.

Hallo Augsburg: Hast du irgendwelche Assoziationen mit Augsburg? Warst du hier schon mal?

Kasi: Gar nicht, muss ich sagen. Der FCA. Heißt er FC Augsburg? Ich hab keine Ahnung von Fußball. (lacht) Aber ne eigentlich nicht. Ich war auch noch nie hier. Aber Shoutout an Augsburg! War schön hier auf jeden Fall. Die Natur ist geil! Sieht bisschen aus wie in Freiburg.

Hallo Augsburg: Wie gefällt dir Freiburg?

Kasi: Schön. Ich bin da jetzt aber auch schon eine Weile, vielleicht geht es auch mal in eine andere Stadt dann. Ich bin damals zum Studieren hingezogen. Eigentlich komme ich aus Frankfurt, aber dachte mir: Hey, probier ich mal aus. Ich hab mich eigentlich auch für andere Städte beworben, aber da hab ich ein Studiengang, Medien- und Kulturwissenschaft, gefunden, der ganz cool war und bin da hin gezogen. Hab den aber nicht zuende gemacht. Shoutouts an mein Prof, wenn du das siehst. (lacht)

Hallo Augsburg: Gibt es Projekte, die bald anstehen und auf die du dich freust, von denen du schon erzählen kannst?

Kasi: Ich verrat lieber nicht zu viel, aber es wird auf jeden Fall viel cooler Stuff kommen.