Seit einigen Wochen gibt es ein neues Getränk in den ersten Augsburger Bars zu entdecken. Dabei handelt es sich um [biør], eine brandneue Kreation zwei Augsburger. Im Interview gibt Mitgründer Kevin spannende Einblicke in die Reise und die zukünftigen Pläne.
Hallo Augsburg: Wie seid ihr darauf gekommen, ein eigenes Getränk auf den Markt zu bringen?
Kevin: Die Idee hatte ich schon länger, aber bis zur Umsetzung dauerte es einige Jahre. Auf einem Festival 2022 bin ich auf Jonas gestoßen den ich länger nicht gesehen hatte und habe mich daran erinnert, dass er Brauer ist. Daraufhin habe ich meine Idee mit ihm geteilt. Wenige Wochen später standen wir schon in seiner Küche und experimentierten mit verschiedenen Kreationen.
Hallo Augsburg: Kannst du erklären, was [biør] genau ist?
„Es ist weder Bier noch Radler und auch kein Bier-Mischgetränk.“
Kevin: [biør] ist ein Getränk für sich. Unsere erste Geschmacksrichtung [biør] - citrus trifft geschmacklich die Mitte zwischen Bier und Radler: zitronig, erfrischend, dabei weder zu süß noch zu herb. Dieser besondere Genuss entsteht durch die Zugabe von frischen, natürlichen Zutaten während des Herstellungsprozesses. Daher enthält [biør] keine künstlichen Zusatzstoffe, Aromen, Zucker oder Süßstoffe.
Hallo Augsburg: Wie seid ihr beim Herstellungsprozess vorgegangen?
Kevin: Der Herstellungsprozess ist natürlich geheim (zwinkert). Es werden ausschließlich natürliche Zutaten unter Zugabe von frischem Obst und Saft verwendet. Bei der Rezeptfindung haben wir immer 40 Liter, mit 4 unterschiedlichen Versionen zu je 10 Litern hergestellt. Die 4 Versionen haben wir dann zusammen mit Freunden verkostet. Die beste Version haben wir beibehalten und wieder weiter optimiert. Nach etwa acht Sessions stand das endgültige Rezept zu [biør] citrus.
Hallo Augsburg: Entstanden ist das Getränk also in der Küche. Wo wird es jetzt gebraut?
Kevin: Es war schwierig, einen Partner zu finden, der bereit war, unser Getränk im größeren Maßstab zu produzieren, da viele wegen der Zutaten im Herstellungsprozesses (verstopfte Rohre, matschiges Obst) Bedenken hatten. Schließlich haben wir einen Partner in Fulda gefunden, der nun [biør] mit uns zusammen herstellt.
Hallo Augsburg: Viele sagen, Radler sei kein Bier. Was ist [biør] dann?
Kevin: [biør] ist ein erfrischendes, fruchtiges und alkoholisches Getränk. Wir wollten kein weiteres Craft-Bier auf den Markt bringen, sondern etwas ganz Neues schaffen. Die Leute sollen später sagen: „Was trinken wir heute Abend? Ein Radler, ein Bier oder ein [biør]?“ (zwinkert)
Hallo Augsburg: Der Markt ist unglaublich groß. Was unterscheidet [biør] denn von anderen Mischgetränken?
„Es gibt nichts Vergleichbares auf dem Markt. Wir haben zumindest nichts gefunden.“
Kevin: Anders als bei Mischgetränken kombinieren wir keine fertigen Produkte miteinander. Stattdessen haben wir einen Herstellungsprozess, aus dem schließlich ein fertiges Getränk ohne Zusätze entsteht. Ob es Potenzial auf dem großen Markt hat, gilt es jetzt wohl herauszufinden. (lacht)
Hallo Augsburg: Habt ihr auch eine alkoholfreie Variante geplant?
Kevin: Derzeit konzentrieren wir uns auf das ursprüngliche [biør] - citrus, haben aber schon Ideen für neue Varianten mit anderen Früchten wie Orange & Ingwer oder Stachelbeere. Durch aktuelles Feedback werden wir allerdings die weiteren Varianten hintenanstellen und zunächst eine alkoholfreie Version von [biør] – citrus testen, um den Zeitgeist mit einer alkoholfreien Version ohne Zucker doppelt zu treffen.
Hallo Augsburg: Wo gibt es das [biør] derzeit zu kaufen?
Kevin: Aktuell ist es schon in verschiedenen Augsburger Bars erhältlich, darunter in der Haifischbar, dem Drunken Monkey, dem Yolo Toast und der Destille am Stadtmarkt. Auch bei der ein oder anderen Firmenfeier waren wir bereits vertreten. Den Kreis wollen wir natürlich noch erweitern.
Hallo Augsburg: Wie wollt ihr mit eurem Produkt auf dem Markt nicht untergehen?
Kevin: Wir stehen noch ganz am Anfang und es gibt eine riesige Auswahl. Natürlich müssen wir uns erstmal einen Namen machen. Darum haben wir uns erstmal auf die Augsburger Gastronomie fokussiert, denn durch unsere hochwertigen Zutaten und vor allem vergleichbar kleine Produktionsmenge können wir [biør] nicht so günstig vermarkten, wie andere Getränke im Supermarkt es nun mal sind. Aktuell verkaufen wir [biør] zum Produktionspreis, ein Einkommen haben wir selbst noch nicht davon. Hat sich das alles einmal eingespielt, wollen wir unseren Blick auf die größeren Ziele richten.
Hallo Augsburg: Du machst das also alles in deiner Freizeit. Was motiviert dich, trotz des fehlenden Einkommens, so viel Zeit in das Projekt zu investieren?
Kevin: Ja, das frage ich mich auch. (lacht) Nein, es macht echt Spaß, auch wenn es bereits einige Rückschläge gab. Jetzt habe ich das Handy voller Kontakte aus der Augsburger Gastronomie und konnte dabei viele verschiedene und interessante Leute kennenlernen. Ich selbst möchte [biør] – citrus auch nicht mehr missen, also muss es bleiben (lacht). Das und die Herausforderung treiben mich an, um [biør] erfolgreich zu machen.
Anmerkung Redaktion: Wenn ihr [biør] bestellen wollt: Es wird wie Björn nur ohne das „n“ am Ende ausgesprochen. Lasst es euch schmecken!