Benjamin Amaru auf dem Modular 2025: „Es war wunderbar“ | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Der Schweizer Alternative-Popmusiker Benjamin Amaru trat am Samstag auf dem Modular Festival auf. Im Anschluss daran haben wir uns mit ihm getroffen und konnten ihn so ein bisschen besser kennenlernen.

Benjamin Amaru auf dem Modular 2025: „Es war wunderbar“

Benjamin Amaru ist ein vielseitiger Künstler, der seine Gefühle und Gedanken in seiner Musik ausdrückt und dabei nicht in Musikgenres denkt. Der Ostschweizer Alternative-Popmusiker mit iranischen Wurzeln heißt mit bürgerlichem Namen Benjamin Widmer. Sein Künstlername Benjamin Amaru ist eine Hommage an den letzten Inka-König Nordamerikas: Túpac Amaru.

Am Samstag ist er auf dem Modular Festival aufgetreten und konnte trotz Regen zahlreiche Fans mit seiner Stimme anlocken. Wir haben ihn danach getroffen und gefragt, wie er die Show erlebt hat, wie er zur Musik gekommen ist und was seine Wünsche für die Zukunft sind. Außerdem verrät er uns ein bisschen mehr über seinen neuen Song „the fool“, den er gemeinsam mit Severin Kantereit aufgenommen hat und der noch diese Woche erscheint. Alle, die bei seinem Auftritt waren, kennen ihn bereits – und wer nicht, sollte sich den 13. Juni im Kalender markieren!

Hallo Augsburg: Wann hast du angefangen, Musik zu machen und wie bist du zur Musik gekommen?

Benjamin Amaru: Ich habe angefangen, Musik zu machen, als ich ungefähr acht oder neun Jahre alt war, als ich von meiner Mama in den Klavierunterricht geschickt wurde. Sie dachte, vielleicht tut dem Jungen sowas Kreatives gut. Und das hat es dann auch. Das hat total geklickt – ich habe mich dann in das Klavierspielen verliebt und in das Musikmachen generell. Ich habe auch andere Instrumente, die ich sehr gerne spiele – ob Gitarre oder Schlagzeug oder Sonstiges. Das hat sich über die Jahre dann auch so entwickelt. Ich habe wirklich über lange Zeit immer näher zur Musik gefunden. Nicht so plötzlich, sondern eher eins nach dem anderen tatsächlich.

Hallo Augsburg: Wie würdest du deine Reise in der Musik beschreiben?

Benjamin Amaru: Die ging ja auch ziemlich lang. Ich habe tatsächlich mit eher elektronischen Produktionen angefangen, also eher produziert und weniger mit akustischen Instrumenten gearbeitet. Das lag natürlich unter anderem manchmal auch an dem eher schmalen Budget, das wir zur Verfügung hatten. Wir waren eher Bedroom Producer. Das hat sich dann immer weiterentwickelt. Wir haben immer mehr gelernt, neue Instrumente zu spielen, mehr gelernt über das Produzieren und auch mehr gelernt, was wir mögen und was nicht. Und so hat sich dann auch die Musikrichtung immer wieder verändert – von elektronischem Pop zu alternativem Indie Pop bis hin zu teilweise auch schon ein bisschen rockiger angelegter Musik. Es gibt aber auch Sachen, die einen kleinen Hauch R’n’B in sich tragen. Wir erkunden die Musikwelt immer noch nach wie vor sehr gerne und versuchen, so viel wie möglich zu lernen.

Hallo Augsburg: Jetzt hast du vorhin schon deinen neuen Song, der nächste Woche rauskommt, gespielt. Das ist ein Song gemeinsam mit Severin Kantereit. Um was geht es da?

Benjamin Amaru: Der Song heißt ja „the fool“ und im Refrain singe ich: „yet here I am, the man, the boy, the fool“, was so viel bedeutet wie „und trotzdem sitze ich hier, der Mann, der Junge, der, ich sag jetzt mal ganz charmant, der Idiot“. (lacht) Geht damit einher, dass ich manchmal oder ganz oft an die Vergangenheit denke, an die Sachen, die ich gemacht habe, die ich vielleicht auch anders gemacht hätte. Aber auch in der Gegenwart bin ich nicht immer der, der ich sein möchte und auch hier mache ich Fehler. Und ich habe auch Sorgen, was die Zukunft angeht. Und das ist ja auch ganz normal. Das Ganze soll das aber auch ein bisschen verherrlichen. Also dass es voll okay ist, diese Gedanken zu haben. Es ist voll okay, ein erwachsener Mensch zu sein, manchmal doch trotzdem noch ein Kind und manchmal vielleicht auch einfach ein Idiot – oder eine Idiotin, wie man es nimmt. Ja, es geht ein bisschen um die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft und was darin so alles passiert.

Hallo Augsburg: Ihr wart gerade auf eurer ersten Europa-Tour. War es so, wie ihr es euch vorgestellt habt?

Benjamin Amaru: Ja, wir haben ein paar Konzerte von diesem Jahr in den nächsten Januar verschoben, weil wir dann auf eine größere Tour gehen werden, die Deutschland, Österreich und Europa generell beinhaltet. Deswegen haben wir jetzt Anfang des Jahres nur in England gespielt. Aber es war natürlich auch sehr cool, weil wir drei Shows gespielt haben. Wir haben in London in einer super tollen Venue gespielt, da waren viele Leute. Und in Brighton durften wir zweimal auf dem The Great Escape Festival performen, das war auch wunderschön. Wir hatten also gute Erfahrungen mit unseren ersten England-Konzerten. Und jetzt hoffen wir, dass die nächsten Konzerte, also Paris und vielleicht auch noch das ein oder andere in Italien, auch so erfolgreich werden.

Hallo Augsburg: Der Auftritt heute war der erste Festival-Auftritt in diesem Jahr, oder? Wie war es für dich?

Benjamin Amaru: Mehr oder weniger ja. Es war superschön, dass wir auf der großen Bühne spielen durften. Ich finde, 17 Uhr ist manchmal immer noch ein schwieriger Slot. Da sind die Leute vom Tag davor vielleicht immer noch verkatert und viele kommen auch erst ein bisschen später, vor allem wenn es regnet. Aber dafür war es vor der Bühne wirklich ganz schön voll und ich habe nur Köpfe gesehen bis ganz hinten, was wunderbar war. Die Leute haben mitgesungen. Also im Großen und Ganzen eine gute erste Outdoor-Festival-Erfahrung – für mich und die Band und ich glaube auch für das ganze Team war es bereichernd, hier zu sein.

Hallo Augsburg: Was sind deine Wünsche für die Zukunft?

Benjamin Amaru: Weiterhin einfach ganz viel Spaß dabei zu haben, bei dem, was wir machen und machen dürfen und nicht zu vergessen, dies auch zu schätzen. Und klar, die ein oder andere große Bühne bespielen zu dürfen, ist halt supercool!