Fliegende Haie auf dem Modular 2025: „Wir schreiben über Themen, die uns wütend machen“ | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Spektakuläre Auftritte, auffällige Outfits und wortgewandte Songtexte – die Fliegenden Haie begeistern auf vielen Ebenen. Am Samstag stehen sie beim Modular auf der Bühne und wir verraten vorab: diese Show solltet ihr euch nicht entgehen lassen!

Fliegende Haie auf dem Modular 2025: „Wir schreiben über Themen, die uns wütend machen“

Was als One-Night-Stand geplant war, endete in der Gründung einer Band. Nun touren Kristina und Jan als Fliegende Haie durch Deutschland und werden auch auf dem Modular 2025 auftreten. Immer wieder überzeugt das Duo in seinen Songs mit gesellschaftlich relevanten Themen und bringt diese auf kreative, aber zugleich kritische Weise, auf den Punkt.

Hallo Augsburg: Wie seid ihr auf den Namen die Fliegenden Haie gekommen?

Kristina: Der Name lässt viele Interpretationen zu. So kann das Leben wie ein Haifischbecken sein, aus dem wir uns mit unseren Songs erheben wollen, um aus der Vogelperspektive zu sehen, was alles falsch läuft. Ursprünglich haben wir den Namen aus dem YouTube-Kanal von Gewitter im Kopf. Er hat Tourette und geht damit sehr lustig um. Einmal hat sein Tourette dann „Fliegende Haie“ gesagt – und das ist uns in Erinnerung geblieben.

Hallo Augsburg: Ihr sprecht Themen wie mentale Gesundheit, Gender und Selbstbestimmung offen an. Was motiviert euch dazu?

Jan: Es sind Themen, über die wir auch privat viel sprechen und als Mann-Frau-Duo unterschiedliche Perspektiven einbringen können. Besonders das Thema mentale Gesundheit betrifft uns beide persönlich. Deshalb ist es für uns etwas total schönes, wenn wir nicht nur durchs Haifischbecken treiben, sondern gemeinsam mit unserer Musik darüber fliegen können.

Kristina: Das stimmt. Wir sind nicht nur eine Bandgruppe, dahinter steckt auch eine Freundschaft. Dadurch reden wir extrem viel über Dinge, die uns in der Welt nerven.

Hallo Augsburg: Seht ihr euch dann als politische Band?

Jan: Ich würde uns nicht direkt als eine politische Band bezeichnen. Natürlich behandeln wir in unseren Texten gesellschaftliche Themen, die auch in der Politik relevant sind, aber wir greifen in unseren Songs nicht tagesaktuelle politische Diskussionen auf.

Kristina: Da bin ich nicht ganz deiner Meinung. Wir werden wohl keinen Song darüber schreiben, dass die CDU scheiße ist – trotzdem denke ich, dass in unseren Texten eine klare politische Haltung ersichtlich wird, welche Parteien wir gut finden und welche nicht. Auch Themen wie LGBTQ und Gendern sind für mich politisch.

Hallo Augsburg: Gibt es ein Thema, über das ihr noch nicht geschrieben habt, aber unbedingt noch möchtet?

Kristina: Noch irgendetwas, das mich wütend macht – vielleicht, dass ich keine Pflanzen grün halten kann? (lacht) Aber generell fände ich noch mehr über Themen wie freie Liebe oder auch Konsum schön. Aber da sind wir ja schon am Start.

Hallo Augsburg: Wie geht ihr mit Gegenwind oder kritischen Stimmen um, wenn ihr gesellschaftliche Themen ansprecht?

„Trump hat eine größere Reichweite als irgendein YouTube-Kommentar“ - Jan

Jan: Wir bekommen gar nicht so viel Feedback in diese Richtung. Mein Lieblingskommentar auf YouTube ist immer noch: „Aus welcher feministischen Restplatzbörse wurde denn dieser Mist finanziert?“ – absurd, aber irgendwie auch bezeichnend. Generell finde ich es einfach anstrengend, wie präsent konservative, rückwärtsgewandte Stimmen noch immer in unserer Gesellschaft sind. Dass Männer wie Trump global den Ton angeben, hat letztlich viel größere Auswirkungen als irgendein YouTube-Kommentar zu unseren Songs.

Kristina: Bei unserer Musik können wir am Ende immer sagen: Aber wir finden es geil. Und das ist dann das Totschlagargument. (lacht)

Hallo Augsburg: Ihr spielt oft mit einer Doppeldeutigkeit in Gesten, Worten und Bildern. Wie kommt ihr auf die Ideen?

Jan: Wir sind beide sehr diskussionsfreudig und kreativ – wahrscheinlich die perfekte Grundlage dafür. Meistens machen wir einen Spaziergang, reden über unsere Ideen, pitchen sie einander – und finden sie gegenseitig erstmal scheiße. Es folgt ein kurzer Zoff, zehn Minuten Funkstille, und jeder dreht für sich eine Runde. Wenn wir zurückkommen, haben wir oft eine dritte Idee, die besser ist als alles, was wir vorher einzeln hatten.

Hallo Augsburg: Was ist euch wichtiger – gesellschaftskritische Aussage oder musikalischer Ausdruck?

Kristina: Ich finde es am besten, wenn sich beides gegenseitig beeinflusst. Dabei muss es sich nicht immer verstärken, sondern kann sich auch mal widersprechen. Dann wird ein Impuls gesetzt, über den man noch länger nachdenkt.

Hallo Augsburg: Eure Shows sind immer sehr spektakulär. Gibt es beim Modular eine Überraschung, auf die wir uns freuen können?

Jan: Das können wir natürlich nicht verraten, denn sonst wäre es ja keine Überraschung mehr. (lacht)

Kristina: Aber so viel schon mal vorab: Wir haben auf jeden Fall ein neues Instrument und die perfekten Outfits. Wer uns also das letzte Mal auf dem Modular gesehen hat, wird uns wohl kaum wiedererkennen.

Die Fliegenden Haie beim Modular 2025

Ihr wollt die Fliegenden Haie auf keinen Fall beim Modular verpassen? Dann solltet ihr am Samstag, den 7. Juni, um 18 Uhr bei der Bühne im Park sein.

Auf welche Acts ihr euch noch freuen könnt, erfahrt ihr hier: