Augsburger Hotelturm: Der „Maiskolben“ ist jetzt ein Denkmal | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Vor über 50 Jahren ist der Hotelturm eröffnet worden. Nun wurde das markante Gebäude in die Bayerische Denkmalliste aufgenommen.

Augsburger Hotelturm: Der „Maiskolben“ ist jetzt ein Denkmal

Der Hotelturm im Antonsviertel prägt das Stadtbild wie kaum ein anderes Gebäude. Der zu den Olympischen Spielen 1972 errichtete Turm gilt seit Langem als Wahrzeichen und wird aufgrund seines Aussehens auch liebevoll „Maiskolben“ genannt. Nun wurde das Bauwerk zum Denkmal erhoben.

Bau in Rekordzeit

115 Meter Stahlbeton, verteilt auf 35 Stockwerke: Der Hotelturm war anfangs das höchste Turmhotel der Welt. Zur Jahrtausendwende war er sogar noch das höchste Gebäude Bayerns. Der Bau verlief in Rekordzeit. Alle vier Tage wuchs das Gebäude um ein weiteres Stockwerk. Dank einer innovativen Bauweise mit vorgefertigten Beton-Elementen war der Turm bereits nach einem Jahr bezugsfertig. Nach der Eröffnung hatte das Hotel 450 Betten auf 17 Etagen. In den obersten beiden Stockwerken gab es zeitweise einen Nachtclub und ein Restaurant mit einer spektakulären Aussichtsterrasse.

Die Architektur ist den markanten Zwillingstürmen in der Marina City in Chicago nachempfunden. „Bauherr Otto Schnitzenbaumer – der auch das legendäre Schwabylon in München verantwortete – wollte zeigen, dass Augsburg mit dem Rest der Welt mithalten kann“, sagt Prof. Dipl.-Ing. Architekt Mathias Pfeil, Generalkonservator am Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege (BLfD). Er bezeichnet die Bauweise des Hotelturms als „geschichtlich, künstlerisch und städtebaulich von hohem Wert“.

Bayerischer Rekord

Am Dienstag, den 3. Dezember 2024, wurde der Hotelturm vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege offiziell zum Denkmal erklärt. Damit ist er das höchste bewohnte Baudenkmal Bayerns.

„Für die Augsburgerinnen und Augsburger ist der Hotelturm mit seiner außergewöhnlichen Architektur schon lange ein Wahrzeichen und bedeutender Orientierungspunkt“, sagt Oberbürgermeisterin Eva Weber. „Ich freue mich sehr, dass wir mit seiner Aufnahme in die Denkmalliste Augsburgs Geschichte als Stadt der Innovationstreiber weiterschreiben dürfen.“

Kunstminister Markus Blume betont: „Über den Wolken Augsburgs: Der ‚Maiskolben‘ will in jeglicher Hinsicht hoch hinaus – vom höchsten bewohnten Baudenkmal Bayerns über ein außergewöhnliches Design bis zur innovativen Bauweise. Der 115 Meter hohe Hotelturm ist ein herausragendes Beispiel deutscher Nachkriegsarchitektur. Ich freue mich, dass dieses Wahrzeichen nun in die Bayerische Denkmalliste aufgenommen wird.“