Hotels in Corona-Zeiten: Im Gespräch mit Hotel Maximilian's und einsmehr

Durch die Pandemie hat der Tourismus gelitten – und damit die Hotelbetriebe. Auch in Augsburg. Wir haben mit dem Hotel Manager vom Hotel Maximilian's und der stellvertretenden Direktorin vom Hotel einsmehr gesprochen.

Hotels in Corona-Zeiten: Im Gespräch mit Hotel Maximilian's und einsmehr

Es ist Sommer, SchülerInnen haben Ferien, andere haben sich frei genommen. Normalerweise sollte zu dieser Zeit der Tourismusmarkt weltweit boomen, doch auch wie im vergangenen Jahr bleiben viele Gäste aus, trotz Lockerungen. „Amerika war unser wichtigster Markt nach Deutschland, Österreich und der Schweiz, der ist aber durch Corona weggefallen“, sagt Michael Artner, Hotel Manager des Luxushotels Maximilian’s in Augsburg. Die Umsatzverluste seien enorm. „Es ist ein wirtschaftliches Desaster“, meint er.

Eröffnung mitten in der Pandemie

Anders ist die Situation im Hotel einsmehr: „Da wir mitten in der Corona-Pandemie eröffnet haben, konnten wir uns bereits vorab auf die geltenden Hygieneregeln einstellen“, erzählt Sandra Huerga Kanzler, die stellvertretende Direktorin. Das Inklusionshotel war ein Herzensprojekt des Vereins „einsmehr e.V.“, dass endlich in Erfüllung gegangen ist. Es sollten Arbeitsplätze für Menschen mit einer kognitiven Beeinträchtigung entstehen. Am 1. November 2020 war es dann soweit. „Wir konnten nicht mit Volldampf loslegen“, erklärt Kanzler. „Einige MitarbeiterInnen waren und sind immer noch in Kurzarbeit, Stornierungen sowie Umbuchen wurden bereits vor der Eröffnung bearbeitet und der zu erwartende Umsatz war geringer.“ Mittlerweile haben sie sich so gut es gehe angepasst.

Tourismus bleibt aus, trotz Ferien

„Corona ist noch lange nicht vorbei.“ – Artner

Durch die Sommerferien bevorzugen Gäste momentan das Reisen außerhalb der Städte und wollen ins Grüne, meint Kanzler. „Wir freuen uns auf die Zeit nach den Ferien, wenn wieder vermehrt Geschäftsreisen und Tagungen stattfinden.“ Im Hotel Maximilian’s seien derzeit fast nur deutsche Gäste da, einige davon Geschäftsleute. „Gäste aus dem Ausland fallen ganz weg“, sagt Artner. Grund dafür sind die Reisebeschränkungen, die weltweit ausgestellt wurden. Das Hotelmanagement hat aber das beste aus der Zeit, in der weniger Gäste da waren, gemacht und hat die Digitalisierung im Hotel vorangebracht. „Außerdem haben wir unsere Zimmer renoviert“, erzählt Artner.

Auch das Hotel einsmehr hat für die nächste Zeit weitere Pläne: Es sollen mehr Menschen mit Beeinträchtigung hinzukommen, die erfolgreich in sozialversicherungspflichtiger Arbeit inkludiert werden. „Zwei Frauen starten im September in eine reguläre Ausbildung als Hotelfachfrau“, erzählt Kanzler. „Ein weiteres Ziel ist es, die momentane Krise zu überwinden.“

Unwissenheit stellt Hotels auf die Probe

„Die Lage ist immer noch schwierig in unserem Segment.“ – Kanzler

Kanzler meint: „Mittlerweile wissen die meisten Gäste mit der Situation umzugehen und wir sind routiniert.“ Sie müssen die nächste Zeit aber weiterhin überbrücken. „Geschäftsreisen, Städtetourismus, Tagungen, Kongresse finden immer noch nicht oder in geringem Umfang statt.“ Anders als andere Unternehmen, haben sie von Anfang an keine Hilfen vom Staat bekommen. Der Grund: „Wir sind ein neuer Betrieb“, erklärt sie. „Deswegen sind wir dankbar für die SoldatInnen der Bundeswehr, die wir bei uns beherbergt haben.“

Fakt ist, dass die Pandemie auch weiterhin unser ständiger Begleiter sein wird. Artner sagt: „Es wird uns noch lange beschäftigen.“ Ein weiterer Lockdown sei für viele aber das Aus. Deswegen sei es wichtig zu lernen, mit der Situation umzugehen. „Die Politik sollte die Inzidenz nicht als einzigen Parameter nehmen, sonst werden die wirtschaftlichen Folgen der Super-Gau“, meint er. „Wir haben bereits einen Kollateralschaden davongetragen.“ Das Problem sei, dass niemand wisse, was die nächste Zeit auf uns zukommen wird. „Im Moment sind wir aber auf jeden Fall gut aufgestellt.“

Corona-Maßnahmen in deutschen Hotels

Bei Übernachtungen in deutschen Hotels gilt derzeit die 3G-Regel: Getestet, geimpft oder genesen. Ein Negativ-Test sollte bereits beim Einchecken vorgelegt werden. Bei einigen Hotels, wie beispielsweise beim Hotel Maximilian’s in Augsburg, kann der Antigentest auch vor Ort gemacht werden. MitarbeiterInnen kontrollieren, ob er richtig durchgeführt wird. In öffentlichen Räumen, wie zum Beispiel der Lobby, gilt die Maskenpflicht.

Durch die steigenden Infektionszahlen sollen die Maßnahmen ab Montag, den 23. August, verschärft werden. Bei einer Inzidenz ab 35 müssen Personen, die nicht geimpft oder genesen sind, nicht nur beim Einchecken einen Test machen, sondern zweimal die Woche, je nachdem, wie lange ihr Hotelaufenthalt ist.

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