An zahlreichen Orten in Augsburg duftet es derzeit köstlich. Hebt ihr euren Blick dann ein Stück vom Boden, entdeckt ihr wahrscheinlich nicht weit entfernt die hellen Blüten eines Holunderstrauchs, die sich zum Pflücken nur so in eure Richtung neigen. Von Marmelade über Küchlein bis hin zu Sirup – ihr habt die Qual der Wahl, was ihr daraus machen wollt.
Verwechslungsgefahr beim Pflücken
Beim Pflücken sollte Vorsicht geboten werden, denn es besteht eine Verwechslungsgefahr mit dem giftigen Attich. Dieser trägt nicht umsonst auch den Namen „Zwergholunder“, denn beim äußeren Anblick teilt er sich zahlreiche Parallelen mit seinem großen Bruder. Dennoch gibt es einige markante Merkmale, an denen ihr schnell den Unterschied erkennt. So wird ein Holunderstrauch zwischen drei und fünf Meter groß, während eine Attich-Pflanze die 15 Zentimeter in der Regel nicht überschreitet. Auch bei den Blüten ergeben sich Unterschiede. So duftet der essbare Holunder nach dem bekannten Geruch und ist in der Farbe ausschließlich weiß. Solltet ihr unterdessen auch rötliche Staubblätter entdecken und den Duft des Holunders missen, lasst die Blüte lieber in der Natur stehen. Wenn die Blüten im Spätsommer zu Früchten gewichen sind, solltet ihr auf folgende Merkmale achten: Die Beeren des Attichs stehen nach oben und haben bei genauem Hinsehen leichte Dellen. Holunder hängt dagegen nach unten und versprüht auch hier wieder den angenehmen Duft. Ein letzter Unterschied lässt sich an den Blättern feststellen. Die des essbaren Holunders sind elliptisch geformt und haben einen leicht gefiederten Rand, während beim Attich sieben bis neun Blätter aneinandergereiht und zugleich deutlich länger sind.
Falscher Verzehr kann tödlich enden
Doch was passiert im Falle eines falschen Verzehrs? Dieser sollte nicht unterschätzt werden: Bei Attich sind alle Pflanzenteile giftig, insbesondere jedoch die Samen in den schwarzen Beeren. Der Verzehr kann Übelkeit, Erbrechen sowie Durchfall auslösen – und im schlimmsten Fall sogar tödlich enden. Auch die Beeren von Holunder dürfen nicht roh verzehrt werden, doch anders als bei Attich lassen sich diese gekocht genießen.
5 Rezepte mit Holunder
Holunderküchle: Genuss aus der Pfanne
Holunderküchle, Hollerküchle oder Holunderpfannkuchen – es gibt verschiedene Namen für dieses Rezept, doch eins ist sicher: der Genuss bleibt gleich! Die Zubereitung ist einfach: Rührt normalen Pfannkuchenteig an, tunkt die geernteten Holunderblüten am Stil in den Teig und backt das ganze anschließend mit etwas Butter in einer Pfanne aus. Dazu empfehlen wir eine Kugel Eis, Vanillesoße oder heißte rote Beeren. Ein Genuss, den ihr nicht missen wollt!
Holunderblüten-Likör: Geduld zahlt sich aus
Ihr habt noch nie Holunderblüten-Likör probiert? Dann ist es jetzt aber an der Zeit! Wobei… noch nicht ganz, denn bis zur ersten Verkostung müsst ihr euch noch ein wenig gedulden. Die Zubereitung ist einfach: Ihr benötigt Korn, Holunderbeeren, weißen Kandis, eine Vanilleschote sowie Zimt. Zuerst kocht ihr die Holunderbeeren ein, gebt die restlichen Zutaten hinzu und füllt dies schließlich in eine Flasche. Nachdem ihr das Gemisch rund acht Wochen an einem dunklen Ort reifen lassen habt, könnt ihr es durch ein Mulltuch gefiltert abgießen. Fertig ist euer selbstgemachter Likör. Cheers!
Holunderblütensirup: Besser als im Supermarkt
Es stimmt: Holunderblütensirup gibt es in jedem Supermarkt zu kaufen. Doch sind wir mal ehrlich – selbstgemacht schmeckt einfach anders! Die Zubereitung ist dabei auch gar nicht aufwendig, denn letztendlich müsst ihr nur Holunderblüten, Zucker, Wasser und Zitronensäure vermengen und dieses Gemisch anschließend mindestens 24 Stunden lang im Kühlschrank ziehen lassen. Danach ist die Flüssigkeit zu filtrieren, nochmal aufzukochen und in Flaschen abzufüllen. Fertig ist ein leckeres Getränk, das ihr euch an den heißen Tagen mit Eiswürfeln schmecken lassen könnt.
Kuchen und mehr: Glück aus dem Ofen
Muffins, Kuchen oder Tartes – sobald es mit Holunder ist, schmeckt es auf jeden Fall köstlich! Habt ihr schon einmal die hellen Blüten oder schwarzen Früchte in eure Backsession eingebaut? So viel ist sicher: Es lohnt sich! Nach welchem Rezept ihr am Ende backt oder welche eigene Kreation ihr vielleicht auch auf den Kaffeetisch bringt, bleibt natürlich euch überlassen. Doch hier ein paar Ideen: Holunderblüten-Zitronen-Kuchen, Erdbeer-Holunder-Muffins, Holunder-Kuchen mit Zimtbaiser, Holunder-Apfel-Tarte und vieles mehr!
Marmelade: Frische Freude am Morgen
Ein perfekter Start in den Tag ist auf jeden Fall ein leckeres Brot mit frischer Holundermarmelade. Beim Kochen dieser könnt ihr eurer Kreativität freien Lauf lassen und die Blüten auch mit anderen Früchten kombinieren. Hier eignen sich beispielsweise Zwetschgen, Äpfel, Birnen, Zitronen oder Erdbeeren. Welche spannenden Kreationen ihr euch einfallen lassen werdet? Wir sind gespannt!