Die Strom- und Gaspreise steigen weiterhin rasant an. Während die einen Energiesparmaßnahmen treffen, scheint es, als wäre der Augsburger Herbstplärrer davon nicht betroffen.
Gleiche Preise, weniger Konsum
Josef Diebold aus dem Schaustellerverband betont, dass der Augsburger Plärrer ein „Vorreiter“ in Sachen Energiebilanz sei. Kein Volksfest soll so fortschrittlich in der Energieversorgung sein. „Seit acht Jahren werden für Stände regenerative Ressourcen aus Wasserkraft genutzt“, erklärt der Vorsitzende. Eine Fahrpreiserhöhung habe es deswegen heuer nicht gegeben. Allerdings habe er bemerkt, dass der Konsum der Rummel-Besucher:innen insgesamt zurückgegangen ist.
Die Bilanz des Augsburger Schaustellers: „Die Gäste schauen öfter auf die Preisschilder.“ Mit Gutscheinheften und Familienangeboten soll das größte Volksfest Schwabens auch mit wenig Geld erschwinglich bleiben. Für diese Vergünstigungen gebe es entsprechend eine gestiegene Nachfrage. Allerdings bremsten regnerische Tage das Geschäft aus. Diebold beschreibt die erste Woche als „durchwachsen“, zieht aber dennoch eine vorwiegend positive Resonanz.
Personalmangel auch beim Plärrer
Ein weiteres Problem ist das Fehlen von Arbeitskräften, sowohl für den Auf- und Abbau als auch für den Betrieb. Die personelle Lage habe vor der Eröffnung des diesjährigen Plärrers sogar zur Absage zweier Fahrgeschäftbetreiber:innen geführt. „Es gibt ein gewisses Anforderungsprofil, ob als Servicekraft im Bierzelt oder als Achterbahnmitarbeiter:in“, so Diebold. Kurzfristige Personalzuflüsse vom Arbeitsamt seien daher nicht möglich. „Wir hoffen diese Lücken auf Dauer schließen zu können.“
Ermittlungen zum Reizgas-Vorkommnis laufen
Erfreulich für alle Beteiligten ist das bislang weitestgehend ruhige Geschehen auf dem Veranstaltungsgelände. Aus Sicht der Polizei und der örtlichen Feuerwehr ist dies auf das verringerte Besucheraufkommen zurückzuführen. Das einzig nennenswerte Vorkommnis ist die Teilräumung des Schaller-Bierzelts, nachdem dort am vergangenen Samstag Reizgas versprüht wurde. Insgesamt gab es sieben Leichtverletzte. Ursache und Täter:in seien Gegenstand der laufenden Ermittlungen.