Zurück zum Alten: Hallenbäder in Augsburg erhöhen Temperaturen

Die Hallenbäder mussten unter strengen Energieauflagen in diese Saison starten. Angesichts der gestiegenen Versorgungssicherheit hebt die Stadt nun die Wassertemperatur wieder an und öffnet die Sauna im Alten Stadtbad. Mehr dazu erfahrt ihr hier.

Zurück zum Alten: Hallenbäder in Augsburg erhöhen Temperaturen

Die Hallenbäder hatten es in den vergangenen Jahren nicht leicht: Erst Corona, dann die Energiemaßnahmen. Aufgrund der angespannten Lage musste seit Herbst 2022 die Wassertemperatur gesenkt werden. Augsburg blieb mit 25 Grad stets unter dem Niveau von Schwimmbädern diverser Umlandstädte, darunter München und Nürnberg. Lediglich im Alten Stadtbad lag die Temperatur aufgrund der älteren Kundschaft bei 27 Grad. Die Sauna wurde dennoch geschlossen.

Neue Maßnahmen: Gültig ab sofort

Das Wasser in den städtischen Hallenbädern wird ab sofort wieder auf die vor der Energiekrise üblichen Temperaturen aufgeheizt. Konkret bedeutet das: Schwimmen bei 27 Grad. Einzige Ausnahme ist das Alte Stadtbad, hier könnt ihr euch auf 29 Grad freuen. Diese Änderungen gab Sportreferent Jürgen K. Enninger (Grüne) am Montag, den 6. Februar, im Sportausschuss des Stadtrats bekannt. Möglich sei das, da sich die Energieversorgungslage in Deutschland stabilisiert habe und die Gasspeicher laut aktuellen Einschätzungen der Bundesnetzagentur gut gefüllt seien. Auch die Sauna im Alten Stadtbad wird am 10. Februar wieder öffnen.

Vermehrte Kritik an vergangenen Energiemaßnahmen

Die Temperaturabsenkungen in den städtischen Schwimmbädern hatten zuletzt vermehrt zu Unmut bei Teilen der Elternschaft von Schulkindern gesorgt. „Das kühle Wasser sorgt für frierende Kinder, sodass Erkältungen und grippale Effekte nach dem Schwimmunterricht vorprogrammiert sind“, so Susanne Rößner, Mitglied im Gesamtelternbeirat, gegenüber der Augsburger Allgemeinen. Viele Eltern ließen ihre Kinder deshalb an Tagen des Schwimmunterrichts bewusst zu Hause. Auch die DLRG berichtete als großer Anbieter von Schwimmkursen, dass aufgrund des kalten Wassers weniger Kinder kämen. Das sei ein großes Problem, da schon in den Corona-Jahren zuvor die Anfängerschwimmausbildung stark eingeschränkt oder zum Teil gar nicht möglich gewesen sei.

Neben den Kindern und Jugendlichen hatten auch die Senior:innen mit den Maßnahmen zu kämpfen. „Ältere Menschen, die Probleme haben, ihre Gliedmaßen zu bewegen, können das im Wasser tun. Die Bewegung ist dort schmerzfreier“, erklärte Physiotherapeutin Elisabeth Sylla gegenüber der ZEIT. Aufgrund der gesenkten Temperaturen war zu befürchten gewesen, dass Senior:innen vermehrt auf einen Schwimmbadbesuch verzichtet und so an Flexibilität verloren hätten.

Eine positive Bilanz als Ergebnis

Doch die städtischen Energiemaßnahmen haben Wirkung gezeigt: Zwischen dem 1. September 2022 und dem 31. Januar 2023 seien durch die Temperaturabsenkung in den Hallenbädern sowie die Sauna-Schließung rund 573.000 Kilowattstunden Strom eingespart worden. Das entspreche dem Jahresverbrauch von rund 230 Zwei-Personen-Haushalten, so Enninger. Inwieweit sich die Temperaturabsenkungen auf die Besucherzahlen ausgewirkt hätten, sei jedoch schwer zu sagen, da die Vergleiche mit Vorjahren aufgrund der Corona-Pandemie wenig aussagekräftig waren. Im direkten Vergleich zu 2022 konnten jedoch im Durchschnitt rund 7 Prozent Strom und bis zu 14 Prozent Wärme eingespart werden.

Ein Dank für die große Geduld

Oberbürgermeisterin Eva Weber freut sich, nun wieder den regulären Hallenbadbetrieb aufzunehmen und bedankt sich bei den Bürger:innen für ihr Verständnis. „Mir war wichtig, dass wir vor allem bei den Bädern und der Sauna im Alten Stadtbad schnellstmöglich zum regulären Betrieb zurückkehren“, betont Eva Weber. Aus diesem Grund habe sie die Verwaltung schon unmittelbar nach Weihnachten mit der Evaluierung der Energiemaßnahmen beauftragt.

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