Mit den sinkenden Temperaturen treibt es die Menschen wieder verstärkt nach Drinnen, beziehungsweise ins Warme. Wer sportlich aktiv bleiben möchte, muss sich teilweise Alternativen für die üblichen Outdoor-Aktivitäten suchen. Wasserratten zieht es dann wieder in die Hallenbäder, um dort ihre Bahnen zu ziehen. Die Bäder sind von Jahr zu Jahr gut besucht – obwohl sie deutlich sanierungsbedürftig sind.
Hallenbäder müssen dringend erneuert werden
Neben dem historischen Stadtbad, für das es einen eigenen Zeitplan gibt und dem bereits sanierten Plärrerbad sind die übrigen Hallen in Göggingen, Haunstetten und Spickel inzwischen alle um die 50 Jahre alt. Und das ist an manchen Stellen durchaus bemerkbar: Im Haunstetter Bad schützen beispielsweise Netze über den Becken die Schwimmer vor losen Deckenteilen.
Die Stadt hat sich dieser Problematik angenommen und aktuell vier mögliche Varianten geprüft und ausgearbeitet. Drei davon sehen nicht nur Sanierungsarbeiten vor, sondern auch den Bau eines zusätzlichen Schwimmbads.
Stadt hat einige Pläne geprüft
Die zwei eher unwahrscheinlicheren Varianten sind auch gleichzeitig die simpleren. Plan 1 sehe die bloße Sanierung der Hallenbäder Göggingen und Spickel sowie einen Neubau in gleicher Größe in Haunstetten vor. Kosten würde das in etwa 34 Millionen Euro. Da diese Option nicht mehr Kapazitäten bringt, wird sie voraussichtlich nicht weiter verfolgt. Plan 2 beinhaltet zusätzlich zur Sanierung der bestehenden Bäder und dem Neubau ein neues Großschwimmbads mit einem Spaßbereich und einem 50-Meter-Becken. Dadurch würden Kosten von 87 Millionen Euro entstehen, was für die Stadt nicht finanzierbar wäre. Ein Grund dafür ist, dass im Gegensatz zur sportlichen Nutzung Wellness- und Spaßbereiche nicht gefördert werden.
Wahrscheinlicher sind die Varianten, die etwas ausgeklügelter und mit Kompromissen aufwarten. Plan 3 setzt auf den Bau eines 50-Meter-Beckens an einem bestehendem Standort und eines zusätzlichen Freizeitbads. Ersetzt man ein bestehendes Bad durch ein 50-Meter-Becken für 25 Millionen Euro, würden dadurch einerseits die Sanierungskosten eingespart, andererseits entstehen dadurch mehr Wasserfläche und bessere Möglichkeiten für die Sportvereine. Ein neues Freizeitbad mit Spaßbereich, Springerbecken, 25-Meter-Becken und einem Kursbecken soll für 41 Millionen Euro neue Zielgruppen wie Familien und auch Besucher von außerhalb anzulocken. Der Clou bei dieser Option: Durch den relativ zuschussintensiven Sportbereich könne das das Freizeitbad, von dem die Stadt sich eine hohe Nutzung erhofft, querfinanziert werden.
Bei Plan 4 wird vor allem auf die Wünsche des Bündnisses von Wassersportvereinen, Wasserwacht und DLRG eingegangen. Für sie hat die Stadt auch den Neubau eines 50-Meter-Beckens an einem neuen Hallenbadstandort als Ergänzung zu einer Sanierung der bestehenden Bäder geprüft. Eine passende Location gäbe es auch schon: das geschlossene Sportbad an der Schwimmschulstraße. Das vorhandene und vernachlässigte 50-Meter-Freiluftbecken würde dann durch ein Hallenbad ersetzt. Laut der Initiative bestehe in Augsburg dringender Bedarf eines 50-Meter-Beckens für öffentliches Schwimmen, Sportwettkämpfe und das Schulschwimmen.