Allein zu sein ist manchmal wunderschön. Endlich das tun, auf was man Lust hat ohne sich nach anderen richten zu müssen. Doch manchmal änder das Gefühl. Dann ist man nicht alleine, sondern einsam. Die Einsamkeitsforschung in Deutschland ist ein relativ junges Forschungsgebiet, dass aber seit der Corona-Pandemie wieder stärker in den Fokus gerückt ist. Wir wollen euch in diesem Artikel erzählen, was die Forschung bisher herausgefunden hat und euch über Möglichkeiten informieren, was ihr gegen eure eigene Einsamkeit in Augsburg tun könnt.
Der Unterschied zwischen Alleinsein und Einsam-sein
Viele Menschen wohnen alleine, arbeiten im Home-Office und haben generell wenig Menschen um sich. Das heißt jedoch nicht zwangsweise, dass sie einsam sind. Ob sich ein Mensch einsam fühlt oder einfach nur alleine ist, hängt von der Person selbst ab. Wenn sie sich ausgeschlossen und isoliert von der Gesellschaft fühlt, spricht man von Einsamkeit. Die kann im Extremfall sogar zu Depression führen. Auf der anderen Seite können Menschen viel Zeit alleine verbringen, ohne sich dabei schlecht zu fühlen. Ganz im Gegenteil: Es gibt viele Leute, die das Alleinsein sehr genießen.
Wer ist besonders von Einsamkeit betroffen?
Laut dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, steigt die Einsamkeit mit dem Alter der Menschen. Im Sommer 2020 gaben 14 Prozent der 46- bis 90-jährigen an, sich einsam zu fühlen. Das sind anderthalbmal mehr als im Jahr 2014 und 2017. Im Fokus des Bundesministeriums liegt besonders die Einsamkeit der SeniorInnen. Sie seien besonders auf Hilfe angewiesen, da ihre Einsamkeit oft nicht bemerkt wird. „Einsamkeit ist gerade in Pandemie-Zeiten zu einem Thema geworden. Das gilt für alle. Aber gerade ältere Menschen, die unter Einsamkeit leiden, werden oft nicht gesehen“, sagte auch Bundesseniorenministerin Franziska Giffey.
Im Frühjahr 2021 veröffentlichte die Bertelsmann-Stiftung eine Studie, die sich mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Jugendliche beschäftigte. Das erschreckende Ergebnis: 61 Prozent der Befragten, gab an, sich teilweise oder dauerhaft einsam zu fühlen. Vor Pandemiezeiten, etwa 2019, gaben lediglich 23 Prozent der 18- bis 29-jährigen an, sich ständig oder häufig einsam zu fühlen. 36 Prozent der Altersgruppe fühlten sich 2019 „manchmal“ einsam.
Man kann also erkennen, dass die Einsamkeit bei jungen Menschen aufgrund der Pandemie gestiegen ist. Allerdings ist sie kein neues Problem der Pandemie.
Einsam in Augsburg? Das muss nicht sein
Ihr fühlt euch manchmal einsam und wisst nicht so recht, was ihr dagegen tun sollt? Wir haben uns in Augsburg umgesehen und jede Menge Anlaufstellen und Tipps für euch herausgesucht.
Einsam? Das könnt ihr tun
Einsamkeit kann uns alle in einer Lebensphase mal betreffen. Es ist nichts, wofür man sich schämen müsste. Deshalb wartet am besten nicht, bis es euch total schlecht geht, sondern kümmert euch schon eher um euch.
Alte Freundschaften reaktivieren
Apps wie „Bumble“ können auch zum Freunde-Suchen genutzt werden
Rausgehen und nicht drinnen versacken
In eine WG ziehen
anderen Hilfe für etwas anbieten, das ihr gut könnt
Wenn ihr studiert oder in der Ausbildung seid: Lerngruppen gründen
Ein neues Hobby anfangen, beispielsweise bei einem Sportkurs mitmachen
Psychologische Beratungsstellen aufsuchen
Telefon-Beratungs-Hotlines anrufen
Hierhin könnt ihr euch in Augsburg wenden
Beratungsangebot der Universität Augsburg
Dipl. Psych. Kerstin Jähne; E-Mail: leben@zsb.uni-augsburg.de
Beratungsangebot der Hochschule Augsburg
Durch die Mitarbeitenden der Zentralen Studienberatung und dem psychosozialen Berater (unter anderem: Dr. Ulrike Fink-Heuberger; E-Mail: ulrike.fink-heuberger@hs-augsburg.de) und Gesundheitsberater Stefan Becker.
Telefon-Seelsorge Augsburg
800 1110111 und 0800 1110222 sowie 116123 (Auch Chat-Beratung möglich)
Seelsorge der Kirchen