Soldat Walter Oehmichens Traum von einem eigenen Marionetten Theater, wurde ins Leben gerufen, als im Jahr 1948 das erste Mal der “Puppenschrei” im Stadttheater Augsburg aufgeführt wurde. Zunächst diente es lediglich der Unterhaltung seiner Kamerad:innen, heute kennt man die tanzenden Marionetten in ganz Deutschland.
Anfänge der Puppenkiste
Angefangen hat alles mit einer kleinen Kiste, in der das Puppentheater, das er zusammen mit seiner Familie baute, aufbewahrt wurde, um jeder Zeit spielbereit zu sein. Nachdem die ersten Puppen in einer Bombennacht 1944 verbrannten, wurde der „Puppenschrei“ erstmal aufs Eis gelegt. Nach Kriegsende begann dann die Zeit der „Augsburger Puppenkiste“ in der Spitalgasse, direkt am Roten Tor. Das Eröffnungsstück war damals „Der gestiefelte Kater“, heute ist die Puppenkiste mit ihren eigenen Stars, wie dem Kasperl, Jim Knopf, dem Urmel aus dem Eis und noch vielen weiteren bekannt.
Der Schritt ins Fernsehen
Nicht nur auf der Bühne konnte man die Puppen tanzen sehen, auch im Fernsehen wurden immer wieder Stücke gezeigt. Die Premiere machte damals „Peter und der Wolf“. Zahlreiche Kinderaugen wurden durch die Einfachheit des Theaters fasziniert, am wichtigsten ist die Fantasie, die der oder die Zuschauer: in mitbringt. Heute fühlt sich die Puppenkiste im Fernsehen nicht mehr wohl, sie wollen lieber auf ihrer eigenen Bühne Geschichten erzählen. Aber nicht nur für Kinderaugen bietet die Puppenkiste Programm, auch für Erwachsene läuft im Abendprogramm das Kabarett, wo das Kasperle Witze reist, Olaf Scholz zusammen mit der aktuellen Regierung am Faden hängt und es auch mal etwas tiefgründiger werden kann.
Treuer Wegbegleiter des FC Augsburg
Das Kasperle, der Star der Augsburger Puppenkiste, hat längst die eigenen vier Wände verlassen. Bei jedem Heimspiel des FC Augsburg gibt er über die großen TVs im Stadion einen Tipp zum Spiel ab. Da muss sich der ein oder andere Verein schon mal warm anziehen, wenn das Kasperle wieder seine frechen Sprüche auspackt. Ein Highlight ist es immer, wenn wieder die „Oktoberfest Truppe aus München“ zu Besuch in Augsburg ist, doch fürs Kasperle gilt trotzdem: „Hauptsache isch, wir gwinna“. Anstelle eines Wimpels übergibt der FC Augsburg dem gegnerischen Verein stets eine Figur der Augsburger Puppenkiste. Die Marionetten sind also quasi ein fester Bestandteil des Spielglücks des FC Augsburgs.
Jubiläums Stück
Anlässlich ihres Geburtstags bringt die Puppenkiste ab dem 26. Februar ein neues Stück auf die Bühne: das Märchen „Rapunzel“. Wem das noch nicht reicht, der findet im Museum der Puppenkiste auch noch eine Jubiläums-Sonderausstellung.