Zerstörung und Wiederaufbau: Fuggerei erinnert an Bombennacht | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Die verheerende Bombennacht von Augsburg traf auch die Fuggerei. Eine Führung zum 80. Gedenktag bietet Einblicke in die dramatischen Ereignisse und die mutige Wiederaufbauarbeit.

Zerstörung und Wiederaufbau: Fuggerei erinnert an Bombennacht

Vom 25. auf den 26. Februar jährt sich die Bombennacht von Augsburg zum 80. Mal. Die Luftangriffe der britischen Royal Air Force trafen auch die Jakobervorstadt und die Fuggerei schwer. Zwei Drittel der ältesten Sozialsiedlung der Welt wurden im Februar 1944 zerstört. Nun erinnert eine Sonderführung mit dem Titel „Zerstörung und Wiederaufbau in der Fuggerei“ an die bewegte Geschichte in schwierigen Zeiten.

Augsburg und die Fuggerei in Trümmern

In der Nacht vom 25. auf den 26. Februar 1944 warfen britische Bomber tausende Bomben auf Augsburg ab. Hunderte Menschen starben, zahlreiche Augsburger:innen wurden obdachlos, viele verließen danach die Stadt. Große Teile des Zentrums wurden schwer beschädigt oder zerstört. In der Fuggerei fanden 200 Bewohner:innen Rettung im Weltkriegsbunker, den das Fuggersche Familienseniorat im späten Kriegsjahr 1943 bauen ließ.

Bemerkenswerte Entschlossenheit

In der Sonderführung wird die katastrophale Wirkung des Luftangriffs auf Augsburg und die Fuggerei durch detaillierte Einblicke und Schilderungen von Zeitzeugen nachgezeichnet. Aber nicht nur die verheerende Zerstörung, sondern auch Mut und Entschlossenheit werden hier beleuchtet. Denn nur wenige Tage nach der Bombennacht, am 1. März 1944, beschlossen die Mitglieder des Familienseniorats, sofort mit dem Wiederaufbau zu beginnen. Darüber hinaus erinnert die Führung auch an die tragische Geschichte von Aloisia Kempter, die bis 1934 in der Fuggerei lebte und der sogenannten „Aktion T4“ zum Opfer fiel.

Wolf-Dietrich Graf von Hundt, Administrator der Fürstlich und Gräflich Fuggerschen Stiftungen, weist auf die heutige Bedeutung der Führung hin: „Die Erinnerung an die Bombennacht ist von großer Wichtigkeit für die Fuggerei. Die Sonderführung ist deshalb nicht nur eine Reise in die Vergangenheit, sondern auch ein Aufruf zur Wachsamkeit und einem gemeinsamen Bekenntnis für eine friedvolle Zukunft.“

Dauerhaft buchbare Führung

Um die historischen Erinnerungen zu bewahren, zu mahnen und Lehren aus der Vergangenheit zu ziehen, gibt es die Führung nicht nur am kommenden Gedenkwochenende. Sie wird auch als dauerhaft buchbare Führung angeboten.

Die öffentlichen Führungen finden am Samstag, den 24. Februar, um 16 Uhr und am Sonntag, den 25. Februar, um 11 Uhr statt. Treffpunkt ist vor der Kirche St. Markus in der Fuggerei. Der Kostenbeitrag beträgt 8 Euro pro Person, zuzüglich des regulären Eintritts. Karten für die Sonderführung sind vor Ort in der Fuggerei erhältlich.