Mit einem Lächeln steht er hinter der Theke. „Einmal mit allem?“, fragt er einen Kunden, der gerade zur Tür hereinkommt. Seit 1978 lebt Hasan Tekin, geboren in der Türkei, nun schon in Deutschland. Obwohl er ein ausgebildeter Techniker ist, entschied er sich vor knapp 38 Jahren dazu, seinen eigenen Dönerladen zu eröffnen. Trotz der vielen Arbeit hört man aus seinem Mund noch immer regelmäßig den Satz: „Ich liebe meinen Beruf“.
Hallo Augsburg: Wie bist du dazu gekommen, einen Dönerladen aufzumachen?
Hasan Tekin: Ich war zuvor in der Ballonfabrik angestellt. Da die Arbeit dort jedoch gesundheitlich riskant war, beschloss ich, etwas Neues zu probieren. Ein Bekannter von mir besaß damals einen Dönerladen und ich begann dort zu arbeiten. Das hat mir so viel Freude bereitet, dass ich mich kurz darauf selbstständig gemacht habe.
Hallo Augsburg: Wie viele Döner bereitest du an einem Tag zu?
Hasan Tekin: Das kann ich gar nicht so genau sagen, da es immer unterschiedlich viele sind. Gerade an den Wochenenden sind es natürlich deutlich mehr. Aktuell haben wir allerdings ein Parkplatzproblem. Diese sind in der näheren Umgebung mittlerweile so teuer, dass wir dadurch viele Kund:innen verloren haben.
Hallo Augsburg: Wie erlebst du das Augsburger Nachtleben?
Hasan Tekin: Das kann manchmal richtig lustig sein. Gerade in den frühen Morgenstunden kommen noch viele nach dem Feiern zu uns. Manche der Besoffenen finden ihren eigenen Mund nicht mehr und schmieren sich den Döner dann stattdessen in das Gesicht. Andere schlafen auch einfach mit dem Kopf in ihrem Essen ein. Das ist alles schon genau so passiert. (lacht)
Hallo Augsburg: Gibt es für dich ein „No-Go“ beim Döner?
Hasan Tekin: Wenn ich ihn selbst essen soll, dann auf jeden Fall. Doch die Leute wollen alles Mögliche, beispielsweise Peperoni, Oliven oder Käse, in ihrem Döner haben. Das gehört da zwar nicht rein, aber wenn sie es so wollen, dann mache ich das eben für sie.
Hallo Augsburg: Wie oft isst du Döner?
Hasan Tekin: Jeden Tag. Manchmal auch zwei. Auf jeden Fall immer mit vielen Tomaten und Zwiebeln – so schmeckt er am besten.
Hallo Augsburg: Ist der Döner für dich Fast Food?
Hasan Tekin: Nein. Fast Food ist für mich Tiefkühlkost und das gibt es bei uns nicht. Wir haben eine Küche, in der wir das Brot backen, den Dönerspieß selbst schichten und den Salat sowie das Gemüse kleinschneiden. Es wird also alles frisch zubereitet.
Hallo Augsburg: Das Arkadas hat jeden Tag von 11 bis 5 Uhr geöffnet. Wie viele Stunden stehst du selbst hinter der Theke?
Hasan Tekin: Ich bin eigentlich immer hier. Unter der Woche sind das meistens rund 18 Stunden, am Wochenende dann 20 Stunden. Schlafen tue ich hier im Stehen. (zwinkert)
Hallo Augsburg: Nimmst du dir manchmal auch frei?
„Ich liebe meine Arbeit einfach.“
Hasan Tekin: Nein, ich bin jeden Tag hier. Vielleicht nehme ich mir im Jahr mal eine Woche Urlaub – aber da wird mir immer sofort langweilig.
Hallo Augsburg: Was wünscht du dir für Arkadas in der Zukunft?
Hasan Tekin: Ich möchte hier arbeiten, solange es irgendwie möglich ist. Danach hoffe ich, dass meine Kinder den Laden weiterführen. Mein Sohn ist aktuell schon mit im Geschäft und führt die Filiale beim Alten Postweg. Es würde mich freuen, wenn er auch in Zukunft dabeibleiben wird.