Der „Earth Overshoot Day“ (Erdüberlastungstag) steht für den globalen Tag, an dem die Weltbevölkerung alle natürlichen Ressourcen der Erde verbraucht hat, die ihre Ökosysteme in einem Jahr selbst regenerieren können. Die Berechnung wird jährlich vom Global Footprint Network durchgeführt und fällt 2023 auf den 2. August. Vergangenes Jahr fiel der Tag auf den 28. Juli. Die geringe Verschiebung nach hinten beruht allerdings auf keiner wirklichen Verbesserung der Zustände, sondern vielmehr auf einer Optimierung der rechnerischen Datensätze. In den 70er Jahren lag der Erdüberlastungstag im Vergleich noch aufgrund des geringeren Ressourcenverbrauchs im Dezember. Wir zeigen euch, wie ihr selbst aktiv werden könnt.
Earth Overshoot Day in Deutschland
Bereits am 4. Mai haben wir in Deutschland unsere Ressourcen verbraucht und leben darüber hinaus im Überfluss. Auf ein gesamtes Jahr hochgerechnet benötigen wir demnach drei Erden, um unseren Verbrauch zu decken. Zum Vergleich benötigen die USA fünf Erden und China zweieinhalb Erden. Als führende Industrienation schneiden wir also im internationalen Vergleich schlecht ab. Das Global Footprint Network führt die starke Auto- sowie Fleischindustrie in Deutschland heran. Eine weitere Rolle spielen die lange Transportwege vieler Waren über See und Luft zu uns. Aber auch in der Energiewende hinken wir international hinterher und leben insgesamt zu verschwenderisch.
#Move the Date – Was können wir selbst tun?
Die Lage ist nicht aussichtslos, denn es gibt vielversprechende Ansätze wie man gegen die Ressourcenverschwendung laut „Word Wide Fund For Nature“ (WWF) ankämpfen kann. Allein seinen Fleischkonsum zu reduzieren und mit pflanzliche Ersatzprodukten zu ergänzen, spart CO2 ein und schont unsere Anbauflächen enorm. Wusstet ihr, dass pro Jahr über 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel weltweit weggeworfen werden? – Das lässt sich einfach vermeiden, in dem ihr nur nach eurem Bedarf einkauft. Die Pläne des „Green New Deal“ der EU sollten als internationales Vorbild für die Entwicklung nachhaltiger Wirtschaftspläne auf der ganzen Welt dienen. Das Papier setzt bereits bei einfach umsetzbaren Punkten, wie den starken Ausbau erneuerbarer Energien und Erhöhung des CO2-Preises an.
Schlüsselrolle von Städten für mehr Nachhaltigkeit
Eine herausragende Rolle für mehr Klimaschutz spielen laut WWF Städte, denn über 70 Prozent der Weltbevölkerung lebt in ihnen. Städte bestehen zu großen Teilen aus mineralischen und menschengemachten Materialien wie Glas, Beton oder Metall, die mehr Wärme speichern. Zudem erhitzt noch der starke Autoverkehr die Städte und kühlende Wälder sowie Grünflächen sind im Defizit. Doch auch hier liegen nachhaltige Maßnahmen, wie die Begrenzung der Parkmöglichkeiten, Ausbau von Fahrradwegen und Begrünung der Stadtdächer direkt auf der Hand. Vielversprechende Modelle der Zukunft sind die sogenannten „Smart-Cities“, welche fortschrittliche Technologien der Industrie nutzen, um sich energiesparender fortzubewegen.
Blue City Augsburg – auf dem Weg zur Klimafreundlichkeit
In Augsburg geht die Initiative „Blue City“ Themen bezüglich des Klima-/Umweltschutzes an. Das oberste Ziel ist es, die Stadt ressourcenschonend, digital und gemeinsam klimafreundlich zu gestalten. Dazu greifen sie auf ein kooperierendes Netz aus regionalen Unternehmen, der Wissenschaft, kommunalen Parteien als auch NGOs und engagierten Bürger:innen zurück. Geplante Maßnahmen sind zum Beispiel die Mobilitätswende zur Fahrradstadt, erneuerbare Energien noch weiter ausbauen und das eigene Konsumverhalten zu überdenken. Wer sich bei Blue City einbringen möchte, kann sich online auf der Website der Stadt Augsburg noch konkreter über die Initiative informieren.