Die Digitalisierung lässt in Deutschland an einigen Stellen zu wünschen übrig, beispielsweise an Schulen oder in den Kommunen. Die Stadt Augsburg hat sich jedoch frühzeitig unabhängig von zentral bereitgestellten Online-Services gemacht und hat zahlreiche Online-Dienste in Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern München und Nürnberg konzipiert und umgesetzt. Ziel ist es, Bürger:innen einen modernen und effizienten Zugang zur Verwaltung zu ermöglichen.
Das Bundesranking zur Verwaltungsdigitalisierung ist ein Vergleich der Kommunen, Landkreise und Städte, in der alle Online-Verwaltungsleistungen zusammengezählt werden. Was Augsburg dabei besonders gut gelingt: Oftmals können verschiedene Verwaltungsleistungen mit einem Online-Dienst abgedeckt werden. Dadurch ergibt sich für die Stadt ein Effizienzvorteil, der sich im Endergebnis widerspiegelt.
Bayern dominiert bei der Verwaltungsdigitalisierung
Nicht nur die Stadt Augsburg schneidet im Bundesranking hervorragend ab. Die ersten 34 Plätze dieser Rangliste werden von bayerischen Kommunen belegt. Dr. Fabian Mehring, bayerischer Digitalminister und gebürtiger Augsburger, ist sehr erfreut über diesen Ausgang: „Unser Ziel ist klar: Wir wollen den Menschen in Bayern den Alltag erleichtern, ob bei der Kfz-Zulassung, der Wohnsitzänderung oder dem Elterngeldantrag. Digitale Verwaltung bedeutet mehr Zeit für Familie, Beruf und Ehrenamt – und weniger Zeit in der Behörde.“
Eine Frage darf hier berechtigt gestellt werden: Warum ist Bayern so fortschrittlich in Sachen Digitalisierung? Das liegt unter anderem an den sogenannten BayernPackages. Das sind über 200 digitale Verwaltungsleistungen, die Städte, Landkreise und Kommen zentral und unbürokratisch nutzen können.
Augsburg geht einen anderen Weg
Die Stadt Augsburg gibt sich mit den bereitgestellten Service-Leistungen des Freistaats allerdings nicht zufrieden. So entwickelte die Stadt eine Digitalstrategie, um sich auf lange Sicht unabhängig zu machen. Mit 1.783 Verwaltungsleistungen im Dashboard Digitale Verwaltung geht diese Platzierung gerechtfertigt an die Fuggerstadt, gefolgt von Ingolstadt (1.769 Online-Verwaltungsleistungen) und Bayreuth (1.731 Online-Verwaltungsleistungen). Beachtlich ist dabei die Diskrepanz zum ersten nicht-bayerischen Verfolger Köln. Die Rheinstadt schafft es lediglich auf 1.594 Online-Dienste und belegt zusammen mit Fürth den 35. Platz.
Oberbürgermeisterin Eva Weber zeigt sich über den Ausgang sichtlich erfreut. Sie ist zufrieden über die Augsburger Digitalstrategie und betont, „wie engagiert Augsburg den digitalen Wandel vorantreibt“. Auch der Augsburger Digitalreferent Frank Pintsch zeigt sich zufrieden. Er bedankt sich in diesem Zuge vor allem auch bei Kolleg:innen der Stadt Augsburg aus den Bereichen Digitalisierung und IT.
Auf diesem Ergebnis möchte sich die Stadt Augsburg jetzt aber nicht ausruhen. Es stellt dennoch eine solide Basis dar, mit der die digitale Transformation konsequent weiter vorangetrieben wird und das Ziel des Bürokratieabbaus einen Schritt näher rückt.