„Coolrider“ sind Jugendliche aus siebten und achten Klassen der Schulen in Augsburg, Gersthofen, Neusäß, Krumbach und Dinkelscherben, die in Zivilcourage und Deeskalation von der Polizei und den Stadtwerken Augsburg (swa) geschult wurden. Sie sollen dabei helfen, Streit zu schlichten, Vandalismus in den Fahrzeugen vorzubeugen und tätliche Auseinandersetzungen unter Jugendlichen zu vermeiden. Oberstes Gebot bei der Coolrider-Ausbildung ist dabei die Prävention. Wenn möglich, sollen die Coolrider bei aufkommenden Konflikten vermitteln, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen.
Die Ausbildung und Ursprünge der Coolrider
Die Jugendlichen werden von den swa und der Polizei vor allem in den Themen Zivilcourage und Deeskalation geschult. Um im Ernstfall richtig zu handeln, enthält die Ausbildung auch mehrere praktische Übungen in Bussen und Straßenbahnen. Das Projekt Coolrider wird vom Bayerischen Innenministerium, dem Polizeipräsidium Schwaben Nord, der ÖPNV-Akademie, den Verkehrsbetrieben Nürnberg (VAG) sowie der Versicherungskammer Stiftung und dem Bündnis für Augsburg unterstützt. Auch der Verkehrsbetrieb der Stadt Gersthofen, das Busunternehmen BBS aus Krumbach und das Busunternehmen Miehle aus Dinkelscherben sind am Projekt beteiligt. Die ursprüngliche Idee stammt von den Verkehrsbetrieben Nürnberg (VAG). Die Stadtwerke Augsburg griffen die Idee im Schuljahr 2013/14 auf. „Wir arbeiten bei der Ausbildung der Schülerinnen und Schüler eng mit der Polizei zusammen und freuen uns sehr, dass nach einer Pause wegen der Corona-Zeit dieses Jahr wieder neue Coolrider im Einsatz sind“, bedankt sich Andreas Adam, swa Projektleiter, und sagt weiter:
„Seit 2014 haben wir gemeinsam mit unseren Projekt-Partnern insgesamt mehr als 750 Schülerinnen und Schüler an fast 20 Schulen zu Coolridern ausgebildet.“
Ehrung für zehn Jahre Zivilcourage
Nach nun zehn Jahren, in denen die Coolrider in Augsburgs Bussen und Straßenbahnen unterwegs sind, wurden sie jetzt vom Bayerischen Innenminister Joachim Herrmann, von der Oberbürgermeisterin Eva Weber und dem stellvertretenden Polizeipräsidenten Michael Riederer für Zivilcourage und Engagement in Augsburg ausgezeichnet. Eva Weber bekräftigt die Wichtigkeit und Aktualität der Zivilcourage mit den Worten:
„Zivilcourage zu zeigen, ist in der aktuellen Zeit wichtiger denn je.“
Außerdem betont sie die Bedeutung der Coolrider auch für andere: „Die Schülerinnen und Schüler, die als Coolrider ausgebildet werden, können hier mit gutem Beispiel vorangehen und anderen Jugendlichen Mut machen, einzugreifen oder Hilfe in schwierigen Situationen herbeizuholen.“