Wie Relikte vergangener Zeiten stehen sie am Straßenrand. Leblos und nutzlos erinnern sie an eine Ära, in der Smartphones undenkbar waren. Die Rede ist von Telefonzellen. Auch wenn die Fernkommunikation heute deutlich einfacher geworden ist, haben Telefonzellen einen gewissen Charme. Den Charme aus Tagen, die sich angenehm entschleunigt anfühlten. Entsprechend wäre es doch schade, alle Telefonzellen nach und nach zu entsorgen. Das dachte sich auch der Hochzoller Bürgertreff und verwandelte eine Kabine in eine Bücherzelle.
Die Bücherzelle funktioniert ganz einfach. Bücher, die Du gelesen hast und nicht mehr benötigst, kannst Du in der Kabine ablegen und sie so anderen Mitmenschen zur Verfügung stellen. Genauso kannst Du Dich bei den hinterlegten Büchern bedienen. Ein nachhaltiges Konzept, das für jeden eine echte Bereicherung sein sollte. Damit der Spaß auch langfristig nicht auf der Strecke bleibt, wird sich ein Bücherpate, um das regelmäßige Ausmisten der hinterlegten Exemplare kümmern. Die Telefonzelle wurde von der Telekom für knapp 850 Euro aus Berlin geliefert. Finanziert wurde sie von der Stadtsparkasse.
Die Bücherzelle dient nicht mehr dem Telefonieren und dennoch widmet sie sich der Kommunikation. Eine Kommunikation, die ganz dem entschleunigten Vorbild der Telefonzelle entspricht: sie fördert den Austausch der Hochzoller und beschert ihnen schöne Lesestunden.