Die Welt trauert um Papst Benedikt XVI., der an Silvester 2022 im Alter von 95 Jahren im Kloster Mater Ecclesiae im Vatikan gestorben ist. Er war von 2005 bis 2013 das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche und wurde nach seinem Rücktritt von Papst Franziskus abgelöst. Der Tod des Papstes setzte eine ganze Kette streng geregelter Vorgaben und Zeremonien in Gang, die vor und bei seiner Beerdigung beachtet werden mussten.
Verabschiedung durch Gläubige
Seinen letzten Atemzug machte der emeritierte Papst im Kloster Mater Ecclesiae im Vatikan. Ab Montag, dem 2. Januar, wurde er im nahegelegenen Petersdom öffentlich aufgebahrt, sodass sich die Gläubigen von ihm verabschieden konnten. Der verstorbene Papst lag dort weich gebettet auf Kissen, mit gefalteten Händen vor dem Hauptaltar, während links und rechts Schweizergardisten Wache hielten. Laut Zeit hatten dem ehemaligen Oberhaupt der katholischen Kirche am Ende fast 200.000 Menschen vor der Trauerfeier die letzte Ehre erwiesen.
Beerdigung: Von Papst zu Papst
Die Beerdigung von Papst Benedikt am 5. Januar ist für den Vatikan protokollarisches Neuland: Noch nie wurde ein Papst von einem anderen Papst beerdigt. Möglich ist das, da Benedikt 2013 als erster Papst seit 700 Jahren freiwillig zurücktrat. Die Bestattungszeremonie startet mit dem Requiem, also der Totenmesse auf dem Petersplatz in Rom. Anschließend folgt ein von Papst Franziskus geleiteter Gottesdienst. Hier gebe es allerdings kleinere Veränderungen, wie der Verzicht auf Gebete, da diese in der Zeremonie für ein Konklave zur Wahl des neuen Papstes gedacht seien, so Vatikan-Sprecher Matteo Bruni gegenüber der Augsburger Allgemeinen. Die Trauerfeier am Altar werde dann Kardinal Giovanni Battista Re übernehmen, da der 86-jährige Franziskus aktuell unter Knieschmerzen leide, so Bruni weiter. Nach dem Gottesdienst werde der Sarg dann unter Ausschluss der Öffentlichkeit in eine Zinkkiste gelegt und schließlich in die zukünftige Ruhestätte des Papstes, die Grotte des Petersdoms, untergebracht.
Live-Übertragung im Fernsehen
Neben Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundestagspräsidentin Bärbel Bas werden unter anderem auch der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sowie der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Rom erwartet. Auch ihr könnt die Beerdigung des Papstes von zu Hause aus Live-Verfolgen: Das ZDF zeigt die Trauerfeier im Fernsehen und bietet sie danach noch weiterhin in der Mediathek an.
Glockenleuten in ganz Deutschland
Die katholische Kirche hat angekündigt, dass in ganz Deutschland um 11 Uhr die Kirchenglocken läuten werden. Das wird ungefähr die Uhrzeit sein, zu der Papst Benedikt XVI in den vatikanischen Grotten beigesetzt wird. Durch das Trauergeläut wird die Zeremonie auch in Deutschland allgegenwärtig sein.