Es scheint manchmal wie eine Abwärtsspirale seit der Corona-Pandemie. Dies war eine Zeit, in der das Feiern nicht möglich war, doch auch danach beschrieben viele Club- und Barbetreiber einen schleppenden Start. Doch wie kann einem solchen Rückgang der Nachtszene entgegengewirkt werden? Damit wurde sich in den vergangenen Monaten intensiv auseinandergesetzt.
Weg zum Erfolg startete im vergangenen Jahr
Der Startschuss für den neuen Maßnahmenplan zur langfristigen Stärkung des Augsburger Nachtlebens ist bereits im Oktober 2024 zu verorten. Hier fand die „Stadt Nach Acht“ Konferenz in Augsburg statt, bei der viele Veranstaltende der LiveMusikKommission (LiveKomm) unter dem Motto Stadt.Land.Clubs in rund 40 Diskussionsrunden ihre Ideen einbrachten. Insgesamt kamen rund über 400 Teilnehmende aus Kultur, Verwaltung, Politik und Wirtschaft zusammen, die über die Zukunft der Nachtökonomie und die Potenziale für mittelgroße Städte und ländliche Regionen diskutierten. Thematisch wurden unter anderem die Bewältigung Krisen, die damit verbundenen Auswirkungen auf das Ausgehverhalten der Bevölkerung, ökonomische Herausforderungen durch steigende Betriebskosten sowie die bestehenden Vorgaben des Lärm- und Brandschutzes bearbeitet.
Maßnahmenpaket zur Unterstützung des Augsburger Nachtlebens
Im Anschluss an die Konferenz arbeitete die Stadt gemeinsam mit der Club- und Kulturkommission Augsburg nun einen Maßnahmenplan aus, in dem folgende Punkte festgehalten wurden:
Prüfung bestehender Förderung und Finanzierung: Die bestehenden Förderprogramme sollen den gestiegenen Anforderungen der Club- und Kulturszene gerecht werden. Ziel ist es, dass sowohl Künstler:innen als auch die Spielstätten eine passgenaue Unterstützung erhalten.
Prüfung einer Stärkung der Infrastruktur: Die Weiterentwicklung verschiedener Veranstaltungsorte mit mittlerer und großer Kapazität und die intensivere Nutzung bestehender Räume sollen Augsburgs Attraktivität als Veranstaltungsort weiter stärken.
Prüfung zu mehr Diversität und Inklusion: Möglichkeiten für barrierefreie Veranstaltungen und Awareness-Konzepte sollten stärker in den Fokus rücken, um eine inklusive und sichere Nachtkultur zu fördern.
Prüfung Nachtkultur und Positionierung: Ein Konzept für ein Augsburger Clubfestival sowie Maßnahmen zur besseren Vernetzung und Förderung der Nachtökonomie sollen geprüft werden. Zudem soll Augsburg als lebendige Pop-City stärker sichtbar gemacht werden.
Prüfung datenbasierter Entscheidungen: Herausforderungen und Potenziale der Nachtkultur sollen fundiert analysiert werden, um zukunftsorientierte Maßnahmen zu entwickeln.
Prüfung auf Umsetzbarkeit: Geduld ist die Tugend zum Erfolg
Bis zur Umsetzung dieser Punkte bedarf es noch ein wenig Zeit. So erklärt Kulturreferenz Jürgen K. Enninger: „Jetzt geht es darum, die gewonnenen Ergebnisse und einzelnen Maßnahmen mit Akteurinnen und Akteuren des Nachtlebens sowie den zuständigen städtischen Dienststellen zu besprechen und auf ihre Umsetzbarkeit zu prüfen.“ Er selbst habe die Konferenz sehr genossen und konnte dadurch wichtige Impulse für die tägliche Arbeit mitnehmen. Des Weiteren hätte die große Teilnehmendenzahl verdeutlicht, dass vielen Menschen ein lebendiges, vielfältiges und attraktives Nachleben wichtig ist.