Bei einer glanzvollen Gala mit rund 1500 Gästen aus Politik, Wirtschaft, Medien und Gesellschaft wurde am vergangenen Freitag der Augsburger Medienpreis 2025 verliehen. Die Preisverleihung fand zum ersten Mal seit 2018 wieder im Kongress am Park statt – und dies gleich mit einer Gala im wahrsten Sinne eines Sommernachtstraums. Unter dem Motto „Bringe Augsburg in die Welt und die Welt nach Augsburg“ wurden 17 herausragende Projekte aus 50 Bewerbungen für den Preis nominiert. Die hochkarätige Jury entschied sich dann für die drei Gewinnerprojekte, die den Geist des Preises ideal verkörpern: kreativ, mutig, gesellschaftlich relevant und medienübergreifend gedacht.
Das Staatstheater Augsburg gewinnt den Augsburger Medienpreis 2025
Seit 2020 nutzt das Staatstheater Augsburg Virtual Reality, um neue Wege zu gehen und Kultur von zu Hause aus erfahrbar zu machen. Mit der VR-Produktion „Erwartung“ wird Oper hautnah und intensiv in einer 360-Grad-Welt erlebbar. Das Projekt wurde nahezu einstimmig von der Jury zum Sieger gekrönt. Laudatorin und Jurymitglied Gabriele Uitz lobt das Projekt und begründet die Wahl der Sieger um das Team von Staatsintendant André Bücker, Benjamin Seuffert und Lukas Baueregger:
„Digitales Theater ist ein neuer Weg, Schauspiel zu erleben. Ein guter Weg, Schauspiel auch denjenigen anzubieten, die lieber digital unterwegs sind und die nicht in eine Vorstellung gehen wollen oder es gar nicht können.“
Platz zwei für die gelebte Solidarität der Deutsch-Ukrainisch Sprachschule der Augsburger Allgemeinen
Der zweite Platz geht an das Projekt „Wir verstehen uns!“ der Deutsch-Ukrainisch Sprachschule der Augsburger Allgemeinen. Dieses Projekt bringt Integration und Medienbildung zusammen und übernimmt Verantwortung für eine bessere Welt. Es wurde von Lea Thiel und Sandra Braeucker entwickelt, nachdem aufgrund des Krieges von Russland gegen die Ukraine zahlreiche ukrainische Menschen nach Deutschland und auch nach Augsburg geflohen sind. Auf der Kinderseite „Capitano“ wurde Kindern aus der Ukraine ein spielerischer Zugang zur deutschen Sprache ermöglicht. Als zahlreiche positive Rückmeldungen kamen, wurde das Heft als Reprint gedruckt und kostenlos verteilt. Und das mit großem Erfolg – nach nur wenigen Tagen war die erste Auflage bereits vergriffen. Jurymitglied und Laudator Sebastian Kochs erklärt die Auszeichnung mit den Worten:
„Es ist weit mehr als ein kleines Wörterbuch, es ist gelebte Solidarität, die Hoffnung schenkt, Teilhabe ermöglicht und ein Zeichen des Willkommens in Augsburg setzt. Hier wird bewiesen, dass Journalismus nicht an der gedruckten Seite endet. Er beginnt dort, wo sich Menschen begegnen, wo Geschichten geteilt und neue geschrieben werden.“
Das Rocketeer Kids Festival auf dem dritten Platz
2024 ging ein neues Event an den Start: das Rocketeer Kids Festival. Entstanden aus dem Rocketeer Festival, das Zukunftsfestival für Erwachsene für alle innovativen Köpfe in der Augsburger Region und darüber hinaus, richtet sich an Kinder als eine Personengruppe, die die Zukunft prägen wird. Beim Rocketeer Kids Festival werden die Themen der Zukunft kindgerecht erklärt und mittels Workshops zu KI, Faktenchecks oder Social Media an die Kinder vermittelt. Verantwortlich dafür sind Daniel Kempf und Christiane Zaunitzer in der Konzeption und Leitung sowie Janina Tetsch im Projektmanagement, die die (digitale) Transformation in Augsburg vorantreiben und wichtigen Zukunftsthemen dieser Stadt eine Bühne geben wollen. Daniel Kempf erklärte dies in seiner Dankesrede so:
„Zukunft geht uns alle an. Ich freue mich, wenn wir gemeinsam daran arbeiten, die Zukunft für Kinder besser zu machen.“
Sonderpreis für die Medienstelle Augsburg
Neben dem üblichen Wettbewerb wurde auch in diesem Jahr wieder der Sonderpreis verliehen. Er ging heuer an eine Institution in Augsburg, die seit 40 Jahren mit sehr großem Engagement wichtige Funktionen im Bereich Medienpädagogik und Medienkompetenz übernimmt: die Medienstelle Augsburg, kurz MSA. Ihr Ziel ist es, Jugendliche und deren Eltern zu sensibilisieren und die Beratung der Erziehenden zu verstärken, um Kinder und Jugendliche beim Aufwachsen mit Medien zu begleiten, sie zum aktiven und kreativen Umgang mit Medien anzuregen und die Entwicklung von Medienkompetenz zu stärken. Überreicht wurde der Sonderpreis von Bayerns Digitalminister Fabian Mehring von den Freien Wählern mit den Worten:
„Sie machen Medienkompetenzbildung mit Herz und Haltung über alle Altersstufen hinweg. Ich bin dankbar für Ihre Arbeit und bin stolz, dass wir Sie in Augsburg haben.“