In diesem Jahr verleihen die Stadt Augsburg und die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern wieder den Augsburger Friedenspreis. Alle drei Jahre werden Persönlichkeiten ausgezeichnet, „die sich um ein tolerantes und friedvolles Miteinander von Angehörigen vielfältiger Kulturen und Religionen verdient gemacht haben“.
Bekanntgabe im Rahmen der Jubiläums-Friedenstafel
Der oder die Preisträger:in wurde bisher traditionell am Augsburger Hohen Friedensfest am 8. August verkündet. Doch in diesem Jahr gab es keine Feierstunde für geladene Gäste im Goldenen Saal des Rathauses. Stattdessen erfolgte die Bekanntgabe erstmals öffentlich im Rahmen der Friedenstafel auf dem Rathausplatz, welche heuer zum 20. Mal begangen wurde.
Auszeichnung geht an ZDF-Korrespondentin
Der Augsburger Friedenspreis 2023 geht an die Journalistin Katrin Eigendorf. Sie wurde 1962 in Tönisvorst geboren und studierte Geschichte und Journalistik in Dortmund und Paris. Nach ihrem Volontariat beim WDR in Köln arbeitete sie als Redakteurin im ARD-Studio Paris und bei den Tagesthemen sowie als Korrespondentin für RTL in Moskau. Seit 1999 ist sie für das ZDF tätig, wo sie seit Februar 2022 aus der Ukraine über den dortigen Krieg berichtet.
Oberbürgermeisterin Eva Weber, die die Preisträgerin verkündete, würdigte ihre „große Strahlkraft für die Bedeutung des Zusammenhangs von Medienberichterstattung und Frieden“. „Katrin Eigendorf hat sich hier als Korrespondentin für das ZDF aus den Krisen- und Kriegsgebieten dieser Welt, zurzeit aus der Ukraine, als Vertreterin des qualitätsvollen, umfassend recherchierenden und nachgehenden Journalismus ausgezeichnet, der auch jenseits der Tagesberichterstattung um die Wahrheit und multidimensionale Konstruktion von Wirklichkeit in den Medien bemüht ist“, so Weber.
Bedeutung eines „unabhängigen, mutigen Journalismus“
Regionalbischof und Juryvorsitzender Axel Piper hob in der Begründung der Jury die Bedeutung eines „unabhängigen, mutigen Journalismus für die Bewahrung und Schaffung von Frieden“ hervor. „Friede ist nur möglich und von Dauer, wenn er den Situationen und Interessen der Menschen bestmöglich gerecht wird. Dazu aber müssen die Situationen und Interessen offen dargelegt und differenziert gewürdigt werden“, betonte Pieper.
Die feierliche Verleihung des mit 12.500 Euro dotierten Preises findet am 9. Oktober im Goldenen Saal des Rathauses statt. Die Laudatio wird Kurt Kister, ehemaliger Chefredakteur der Süddeutschen Zeitung, halten.