Stadt Augsburg reformiert Schuleingangsuntersuchung | Aktuelle Nachrichten und Informationen

In Augsburg soll die Schuleingangsuntersuchung für Kinder künftig deutlich früher erfolgen. Weshalb dies nötig ist und wann die Maßnahme starten soll.

Stadt Augsburg reformiert Schuleingangsuntersuchung

Wörter nachsprechen, Geräusche erkennen und mit zusammengekniffenen Augen auf winzige Buchstaben starren: Dieses Prozedere musste ein jeder von uns schon mindestens einmal im Leben durchlaufen, nämlich bei der verpflichtenden Schuleingangsuntersuchung. Bisher fand das Screening jeweils ein paar Monate vor der Einschulung statt. Aufgrund von neuen, wissenschaftlichen Erkenntnissen soll der Test nun jedoch deutlich früher angesetzt werden.

Kindern den Einstieg ins Schulleben erleichtern

Laut Thomas Wibmer, dem Leiter des Gesundheitsamtes der Stadt Augsburg, soll die Reform Kindern einen möglichst reibungslosen Einstieg in das Schulleben ermöglichen. Es gelte abzuklären, ob ein Kind “Hilfe für den erfolgreichen Übertritt vom Kindergarten in die Schule benötigt.” Durch die Vorverlegung des Untersuchungszeitpunktes könnten potenzielle Defizite früher erkannt und besser gefördert werden. Deswegen soll das Screening künftig schon im vorletzten Kindergartenjahr erfolgen, statt bisher nur wenige Monate vor der Einschulung.

Größerer Untersuchungsumfang

Neben der Vorverlegung sieht die Reform auch eine Erweiterung des Untersuchungsumfangs vor. Grund dafür ist das erhöhte Vorkommen von Teilleistungsstörungen, wie beispielsweise einer Lese-Rechtschreibschwäche: allein in Deutschland sei davon rund jedes achte Schulkind betroffen. Da derartige Störungen besser in der frühen Kindheit behandelt werden könnten, würden Schulkinder von der Vorziehung und Erweiterung des Screenings deutlich profitieren. Im Falle einer gesundheitlichen Beeinträchtigung soll außerdem auch die spätere schulärztliche Untersuchung ausgeweitet werden.

Reform soll ganz Bayern betreffen

Nicht nur in Augsburg, sondern in ganz Bayern soll die Schuleingangsuntersuchung künftig bereits im vorletzten Kindergartenjahr stattfinden. Dies beschloss der Bayerische Ministerrat im Juli 2018. Zuvor wurde das überarbeitete Konzept im Rahmen des Pilotprojektes “Gesundheits- und Entwicklungsscreening im Kindergartenalter” - kurz GESiK - erfolgreich erprobt.

Einführung der Reform ab September 2024

Anlaufen soll das neue Untersuchungsschema ab September 2024. Es bezieht sich zunächst auf die Kinder, die im Herbst 2025 eingeschult werden und zwischen dem 1. Oktober 2018 und dem 30. September 2019 geboren sind. Das eigentliche Ziel, die Untersuchung schon auf das vorletzte Kindergartenjahr vorzulegen, kann jedoch erst mit der Zeit umgesetzt werden. Momentan befindet sich die Reform nämlich noch in der Umstellungsphase.

Informationen für Betroffene

Eltern, deren Kinder von der Reform betroffen sind, erhalten alle notwendigen Informationen über das neue Untersuchungsschema vom Gesundheitsamt; je nach Geburtsdatum des Kindes.