Von Straßenlaterne zu 5G-Mobilfunkmast: Diese Schritte macht Augsburg zur Smart City | Aktuelle Nachrichten und Informationen

In Augsburg wurden vorhandene Straßenlaternen in hochmoderne Mobilfunkmasten umgebaut. Damit ist die Stadt ein Vorreiter in Süddeutschland und schafft Voraussetzungen für weitere innovative Smart-City-Anwendungen.

Von Straßenlaterne zu 5G-Mobilfunkmast: Diese Schritte macht Augsburg zur Smart City

Der technische Fortschritt schreitet immer weiter voran und bietet in verschiedensten Bereichen zahlreiche Vorteile. Während früher vieles ein Traum der Wissenschaft blieb, ist heute schon ein großer Teil davon zur Realität geworden. Dabei ist es beeindruckend zu sehen, an welchem Stand einige Länder und Städte heute schon stehen, denn im Alltag geht dieser Blick auf den Fortschritt oftmals unter. In Zürich leuchten beispielsweise intelligente Straßenlaternen in Abhängigkeit von der Verkehrsdichte. Doch sie können noch mehr als nur den Weg beleuchten, nämlich Elektroautos aufladen, Umweltdaten sammeln, den Verkehrsfluss messen und sogar öffentliches WLAN bereitstellen. Außerdem können sie Besuchenden helfen, freie Parkplätze zu finden, und eine Warnung senden, wenn ein Mülleimer voll ist.

Straßenlaternen mit besonderen Funktionen

In Augsburg wurden nun ebenfalls Umbauten an schon vorhandenen Straßenlaternen vorgenommen. Diese wurden zu 5G-Mobilfunkmasten verwandelt, welche die bereits bestehenden Dachantennen-Standorte ergänzen. Dabei fügen sich die Sendemasten harmonisch in das Stadtbild ein, indem sie das Design der Straßenleuchten aufnehmen. Doch wie genau funktioniert das? Ganz einfach: Am Fuße des Sendemastes befindet sich ein Podium, das sämtliche Technik beinhaltet und Raum für verschiedene Mobilfunkbetreiber bietet. An der Spitze sind unterdessen die Antennen und Lichtsysteme angebracht. Bei der Gestaltung wurde außerdem darauf geachtet, dass die Stadt an den Masten künftig auch noch eine Umwelt- und Verkehrssensorik anbringen kann, um die Luftqualität zu messen oder Verkehrsflüsse sowie klimatologische Daten zu erfassen. Auch die Stadtwerke können LoRaWAN-Module an die Laternen anbringen, um damit Smart Metering zu ermöglichen. Das bedeutet, dass sich der Energieverbrauch und die -zufuhr computergestützt messen und steuern lassen.

Augsburg als erster Standort in Süddeutschland

Das Projekt erfolgt in Zusammenarbeit mit der 5G Synergiewerk GmbH mit Sitz in München, wobei Augsburg der erste Standort in ganz Süddeutschland ist, der diesen Umbau verwirklicht. Insgesamt ist es das Ziel des Unternehmens, durch ihre Innovation die flächendeckende Mobilfunkversorgung der neuesten Generation durch den zügigen Bau und Betrieb von Mobilfunkanlagen in den 100 größten Städten Deutschlands voranzutreiben. „Das Konzept ist bislang einzigartig in Deutschland. Die Planung, Koordination und Installation der Masten erfolgen in enger Zusammenarbeit mit den lokalen Stadtwerken“, so City-Manager Horst Thieme. Das gilt auch für Augsburg, wo die Stadtwerke das Projekt koordiniert und den Aufbau der 5G-Straßenleuchten durch das städtische Mobilitäts- und Tiefbauamt betreut haben.

Großes Potenzial für die Zukunft gesehen

Dr. Wolfgang Hübschle, Referent für Wirtschaft, Arbeit und Smart City, sieht in dem Projekt einen großen Erfolg. „Für die Bürger:innen der Stadt wie auch für die ansässige Wirtschaft ist Augsburg ebenso Heimat wie zukunftsträchtiges Innovationszentrum“, betont er. Das neue Datennetzwerk sorge nun für eine bessere Funknetzdichte und Funkqualität in der Innenstadt, für eine stabilere Datenverbindung mit höherer Datenrate und ermögliche immer mehr die Vernetzung von Produkten und Prozessen in Echtzeit. „Wir gehen hier mit Pioniergeist voran und sind mit dem ersten 5G-Netz aus Straßenlampen Vorbild für die gesamte Region“, so Dr. Hübschle.