Viele von euch haben bereits den Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) getestet. Wenn ihr mit dem Ergebnis nicht zufrieden seid oder einfach nur neugierig, könnt ihr Alternativen ausprobieren. Welche das sind und wie sie funktionieren, haben wir herausgefunden.
Swipe wie bei Tinder
„Match dir deine Partei!“ heißt es bei dem „WahlSwiper“, der von einem gemeinnützigen Verein entwickelt wurde. Vergleichbar ist das Tool mit der Dating-App Tinder. Als erstes müsst ihr das Land wählen und dann, für welche Wahl ihr den WahlSwiper verwenden möchtet. Danach könnt ihr direkt loslegen. Insgesamt gibt es 36 Fragen, als Antwortmöglichkeiten gibt es nur „Ja“ und „Nein“. Alternativ könnt ihr eine Frage überspringen. Wenn ihr wollt, könnt ihr die Antworten doppelt gewichten. Dafür klickt ihr bei der jeweiligen Frage auf das entsprechende Feld. Am Ende müsst ihr nur noch auswählen, mit welchen Parteien ihr euch vergleichen wollt. Das Ergebnis wird wie beim Wahl-O-Mat in Prozentzahlen dargestellt.
Kompass, der die Richtung lenkt
Eine weitere Alternative zum Wahl-O-Mat ist der „Wahlkompass“ von der Uni Münster. Am Anfang müsst ihr eure persönlichen Daten, wie beispielsweise das Geburtsdatum, angegeben. Als nächstes werden die TeilnehmerInnen gefragt, ob sie an Umfragen teilnehmen wollen. Falls ja, kann in dem freien Feld die E-Mail-Adresse angegeben werden. Als nächstes kommen die insgesamt 30 Thesen, die mit sechs Auswahlmöglichkeiten beantwortet werden können: „Stimme vollkommen zu“, „Stimme zu“, „Neutral“, „Stimme nicht zu“, „Stimme überhaupt nicht zu“ und „Keine Meinung“. TeilnehmerInnen können also detaillierter Stellung beziehen. Das hat vor allem Einfluss auf das Ergebnis: Eine Grafik soll zeigen, wie nah die Parteien an der eigenen Position sind.
Alles fürs Klima
Bei „Klimawahlcheck“ könnt ihr sehen, wie viel Klima in welchem Wahlprogramm steckt. Das Tool ist vor allem für diejenigen interessant, die sich mit dem Klimawandel beschäftigen und wollen, dass das Thema stärker behandelt wird. Zunächst können TeilnehmerInnen auswählen, für welches Thema sie sich besonders interessieren. Zur Auswahl stehen: Energie, Mobilität, Industrie, Gebäude, Klimagerechtigkeit und Klimaziele sowie Landwirtschaft und Artenvielfalt. Wenn ihr eine Rubrik ausgewählt habt, kommen die Fragen, die mit fünf Abstufungen beantwortet werden können. Zum Schluss werden eure Antworten mit fünf Parteien verglichen. Wenn ihr Zeit und Lust habt, könnt ihr zu jeder Rubrik die Fragen beantworten.
Fair und sozial
Wer sich besonders für Sozialpolitik interessiert, sollte den „Sozial-O-Mat“ von der Diakonie Deutschland ausprobieren. Die vier Schwerpunkte sind Arbeit, Gesundheit, Familie und Kinder. Zu jedem Punkt gibt es jeweils fünf Thesen zu beantworten. Seid ihr fertig, bekommt ihr euer Ergebnis in Prozentzahlen präsentiert. Eure Standpunkte werden mit den Wahlprogrammen der Parteien CDU, SPD, Die Linke, Die Grünen, FDP und AfD verglichen. Im Nachhinein könnt ihr wie beim Wahl-O-Mat die Begründungen der Parteien durchlesen.
Wie wirklich abgestimmt wurde
Bei „Deinwal.de“ heißt es „Du hast die Wal.“ Anders als die anderen Tools zur Wahlentscheidungshilfe, werden hier die Versprechen der PolitikerInnen mit tatsächlichem Handeln abgeglichen. Auf der Website steht: „Hier sagen die Parteien nicht, wie sie zu einem Thema abstimmen würden – hier zählt, wie sie zu einem Thema tatsächlich abgestimmt haben!“ Damit meinen sie die Abstimmungen der Abgeordneten im Bundestag, die bereits stattgefunden haben. Auch hier gibt es Thesen zu bestimmten Themenbereichen wie beispielsweise „Natur und Umwelt“. Mit dem Herz in der Mitte könnt ihr die These als „wichtig“ bewerten. Daumen hoch heißt ja, Daumen runter heißt nein. Ihr könnt Thesen überspringen oder direkt zur Auswertung gehen. Am Ende wird das Ergebnis mittels Prozentzahlen im Balkendiagramm dargestellt.